Wunderlich M |
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Proktologie in der Gynäkologie // Proctology for Gynecologists Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2016; 10 (4) (Ausgabe für Österreich): 10-14 Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2016; 10 (4) (Ausgabe für Schweiz): 6-10 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen - Das Spektrum proktologischer Pathologien ist sehr breit (Hämorrhoiden u. a. landläufige Entzündungen, Neoplasien, funktionelle Probleme), die Symptomatik vieler Erkrankungen jedoch ähnlich. – Die von Patienten getroffene Selbstdiagnose „Hämor- rhoiden“ trifft in wahrscheinlich 50 % der Fälle nicht zu. – Gerade bei Hämorrhoiden ist große Zurückhaltung mit Operationen angezeigt, weil diese bei Frauen mit okkulten vorbestehenden postpartalen Sphinkterdefekten von einer Stuhlinkontinenz gefolgt sein können. – Angesichts der Häufigkeit von Dickdarmkarzinomen in Österreich und dem genetischen Risiko dieser Tumoren ist eine entsprechende Fahndung durch Anamnese und eventuell digital-anale Palpation bei der gynäkologischen Untersuchung durchaus wünschenswert. – Das häufige Problem einer schweren chronischen Enddarmobstipation ist bei manchen Frauen auf einen Missbrauch, manchmal schon in der Kindheit, zurückzuführen. Dieser Zusammenhang kann gerade vom Gynäkologen des Vertrauens herausgefunden werden. |