Riederer F |
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News-Screen Neurologie Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2018; 19 (2): 76-77 Volltext (PDF) Praxisrelevanz Diese Studie liefert sehr wertvolle Daten zur Behandlung von Patienten mit schwerem Schlaganfall, bei dem der Onset nicht im üblichen Behandlungsfenster beobachtet wurde. In der Interventionsgruppe hatten 63 % einen Wake up-Stroke, in der Kontrollgruppe 47 %, dieser Unterschied war signifikant, ebenso wie der Anteil der Patienten mit bekanntem Vorhofflimmern, der in der Interventionsgruppe höher war. Die vorliegenden Daten unterstreichen die Wichtigkeit einer akuten diffusionsgewichteten MRT oder Perfusions-CT, die bei entsprechender Auswertung Aufschluss über die Infarktgröße geben können. Entscheidend dürfte das Missverhältnis zwischen der Infarktgröße und Ausprägung der Klinik sein. Der hohe Anteil der Patienten mit Wake up-Stroke in der Behandlungsgruppe könnte das gute Ergebnis in dieser Gruppe zum Teil erklären, da Patienten häufig durch den Schlaganfall aufwachen [2]. Wenn jemand also zuletzt vor 6–24 h im Habitualzustand gesehen wurde und dann mit einem Schlaganfall erwacht, könnte der echte Onset dennoch < 6 h sein. Ein weiterer Kritikpunkt könnte sein, dass die verwendeten bildgebenden Verfahren und Auswertesoftware nicht überall zur Verfügung stehen. |