Homuth V |
---|
Schwangerschaftshypertonie: Therapie und Nachsorge Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2008; 12 (3): 7-12 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz 1. Eine medikamentöse Blutdrucksenkung in der Schwangerschaft vermindert nur mütterliche Komplikationen, kann aber die fetale Entwicklung beeinträchtigen. Daher ist diese bei einer unkomplizierten milden Hypertonie (Stadium I), die bei mehr als 80 % der Frauen mit einer Hypertonie im Gestationsalter zu beobachten ist, nur selten erforderlich. 2. Insbesondere bei einer schwangerschaftsinduzierten Hypertonie (Gestationshypertonie, Präeklampsie, Pfropfpräeklampsie) sollte die Einleitung einer antihypertensiven Pharmakotherapie grundsätzlich mit der Geburtsklinik abgestimmt werden. 3. Hilfreich ist die Blutdruckselbstmessung für die Diagnose einer in der Schwangerschaft häufiger vorkommenden „Weißkittelhypertonie“ (Praxishypertonie), die frühestmögliche Erfassung eines schwangerschaftsinduzierten Blutdruckanstieges und die Vermeidung von Fehlbehandlungen. 4. Die Vorteile der Muttermilch für die kindliche Entwicklung sind durch keine andere Ernährung des Säuglings erreichbar. Daher ist aufgrund ausreichender Alternativen ein Abstillen wegen einer antihypertensiven Pharmakotherapie nicht indiziert. 5. Patientinnen mit einer Präeklampsie haben ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko im späteren Leben. Daher werden für Betroffene frühzeitige Maßnahmen zur kardiovaskulären Prävention und eine lebenslange Verlaufskontrolle notwendig. |