Körber S, Hiller W |
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Medizinisch unerklärte Symptome und somatoforme Störungen in der Primärmedizin Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2012; 13 (1): 21-28 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen Die vorliegende Übersicht stellt die Relevanz somatoformer Symptome und Störungen dar, wobei ein spezieller Fokus auf das hausärztliche Setting gelegt wird, da Patienten mit dieser Art von Beschwerden in der Regel dort ihren ersten Anlaufpunkt haben. Somatoforme Symptome und Störungen werden definiert über den Ausschluss einer (zur Erklärung der Symptome ausreichenden) organischen Pathologie und sind ein häufiges Phänomen in der Hausarztpraxis. Bei ihrer Diagnostik und Behandlung sollte jedoch nicht nur auf die körperlichen Beschwerden an sich geachtet werden, sondern auch auf assoziierte depressive oder Angststörungen sowie auf bestimmte perzeptive, kognitive, emotionale und behaviorale Besonderheiten, die mit den Körperbeschwerden einhergehen können und häufig zu deren Aufrechterhaltung beitragen. Eine große Schwierigkeit im Bereich der somatoformen Störungen stellen die aktuellen Diagnosekriterien (sowohl DSM-IV als auch ICD-10) dar, die das Phänomen nicht ausreichend abbilden können. Hier besteht eine rege Diskussion und neue Diagnosekriterien wurden bereits vorgeschlagen. |