Kardiovaskuläres Risiko und personale Defizienzen bei Frauen im mittleren Lebensalter

Journal für Menopause 2002; 9 (1) (Ausgabe für Schweiz): 16-22
Journal für Menopause 2002; 9 (1) (Ausgabe für Deutschland): 17-22
Journal für Menopause 2002; 9 (1) (Ausgabe für Österreich): 16-21

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Keywords: Kardiologie,  kardiovaskuläres Risiko,  Menopause,  psychosozial,  PSYRECA-Studie,  Ärger

Bei 239 Frauen im mittleren Lebensalter (45-60 Jahre) der PSYRECA-Studie wurde geprüft, inwieweit das Lipoprotein- und das Glukosestoffwechselprofil bei Frauen im mittleren Lebensalter von den personalen Defizienzen Ärger-out, Ärger-in, Ärgerkontrolle, Fatalismus, Ungeduld, Wunschdenken, Feindseligkeit und einem passiven Copingstil beeinflußt werden. In der Faktorenanalyse zeichnen sich zwei psychosoziale Defizienzfaktoren ab, die mehr als 60 % der Variabilität erklären: der Faktor "Ärgerexpression" (41 %) und der Faktor "Zynismus/Emotionen" (21 %). Der Faktor "Ärgerexpression" ist invers mit den anthropometrischen Daten (Alter, BMI, WHR, Blutdruck) assoziiert, während der Faktor "Zynismus" eine direkte Beziehung zur FSH-Konzentration aufweist. Bei Frauen in der Risikoquartile verschiedener psychosozialer Defizienzvariablen werden höhere Konzentrationen der atherogenen beta-Lipoproteinfraktion gefunden (Ärgerkontrolle, Ärger-out, Ärger-in, Fatalismus, Feindseligkeit). Die Variablen des Faktors "Zynismus" spiegeln sich außerdem in höheren Konzentrationen einiger systemischer Entzündungsparameter wider: Leukozytenzahl, Fibrinogen, Komplement C3. Ein passiver Copingstil ist mit höheren Konzentrationen der antiatherogenen alpha-Lipoproteinfraktion assoziiert. Es konnten keine Beziehungen zu den Parametern des Glukosestoffwechsels beobachtet werden. Schlußfolgerung: Hohe personale Defizienzen beeinflussen das kardiovaskuläre Risikoprofil von Frauen im mittleren Lebensalter negativ.