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Windler E  
Hormonersatztherapie und kardiovaskuläre Prävention - Chance oder Risiko?

Journal für Menopause 2002; 9 (1) (Ausgabe für Deutschland): 32-40

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Abb. 1: Herzinfarkt - Alter - Frauen Abb. 2: HRT - Herzinfarkt - Risiko Abb. 3: HRT - Herzinfarkt - Risiko Abb. 4: HRT - kardiovaskuläres Risiko



Keywords: KardiologieMenopauseProtektionPrävention

Estrogenersatz in der Postmenopause geht mit deutlich niedrigerem kardiovaskulärem Risiko einher. Studien zum möglichen Einsatz von Estrogenen in der Sekundärprävention haben zwar zu Verunsicherungen geführt, alte und neue Ergebnisse aus Langzeitbeobachtungen zeigen aber ausnahmslos diesen Zusammenhang. Der Mechanismus ist noch ungeklärt, aber allein die Wirkungen von Estrogenen auf die Lipide einschließlich Lipoprotein(a) können eine Reduktion des kardiovaskulären Risikos um 30 bis 50 % begründen. Die vielfältigen Effekte auf die Gefäße sind in ihrem klinischen Nutzen schwer einzuschätzen, und auch indirekte Wirkungen einer besseren Gesundheitsversorgung könnten einen Teil des Gewinns ausmachen. Deswegen können letztendlich nur randomisierte Doppelblindstudien über den globalen Nutzen einer Hormonersatztherapie entscheiden. Sekundärpräventionsstudien wie HERS sind aufgrund ihrer speziellen Fragestellung dazu ungeeignet, obgleich die Langzeitergebnisse auch dieser Studie die Reduktion des kardiovaskulären Risikos zu bestätigen scheinen. Der vieldiskutierte vorübergehende Risikoanstieg kurz nach Neueinstellung auf Estrogene ist in seiner klinischen Bedeutung nicht geklärt, zumal weitere randomisierte Sekundärpräventionsstudien dies nicht berichten und eine kardiale Therapie gemäß heutigen Standards einschließlich eines Statins auch in HERS dieses Risiko hat vermeiden lassen. Insofern hat die Primärprävention mit Estrogenen auch durch die aktuellen Studienergebnisse lediglich weitere Unterstützung erfahren. Die Folgerung aus dem heutigen Wissen bleibt unter Beachtung von Kontraindikationen der kontinuierliche Estrogenersatz von der Menopause an, nicht nur um der Möglichkeit einer kardiovaskulären Protektion, sondern auch, um den vielfältigen Wirkungen einschließlich der Behandlung klimakterischer Beschwerden und der Verhinderung des Kalksalzverlustes adäquat Rechnung zu tragen.
 
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