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Chirurgie des fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms im Stadium IIIB und IV Pre-Publishing Online: Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: chemische Pleurodese, Chirurgie, definitive Chemotherapie, Downstaging, Induktionsradiochemotherapie, konkomitante Radiochemotherapie, Resektabilität, solitäre Metastase, Therapieresponse Die Resektionsbehandlung des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms stellt den Behandlungsstandard in den Stadien I und II dar. Im Stadium IIIA ist sie Teil eines multimodalen Therapiekonzepts und findet vorzugsweise nach einer Induktionstherapie statt. Im Stadium IIIB ist sie gemäß der Empfehlung der meisten relevanten Fachgremien kontraindiziert; einer konkomitanten Radiochemotherapie gefolgt von einer definitiven Chemotherapie wird der Vorzug gegeben. Einzelne Studien konnten jedoch auch bei N3- Positivität nach Induktionsradiochemotherapie einen Überlebensvorteil sowie eine Verlängerung des progressionsfreien Intervalls nach Tumorresektion nachweisen. Voraussetzung dafür sind jedoch ein guter Therapieresponse, jüngeres Lebensalter, ausreichende kardiopulmonale Leistungsreserve und geringe Komorbidität. Weiters sollten solche ausgedehnten Interventionen (T4) nur nach exaktem invasivem Staging und Restaging und nicht außerhalb klinischer Studien stattfinden. Der Nachweis eines malignen Pleura- oder Perikardergusses stellt bereits eine inkurable Situation dar, in der palliative Maßnahmen wie Drainagebehandlung, chemische Pleurodese oder Perikardfenestration zum Einsatz kommen. Das Stadium IV mit synchroner, solitärer, kontralateral- pulmonaler, zerebraler oder adrenaler Metastase stellt einen Sonderfall mit empfohlener 2-zeitiger Resektion mit kurativer Intention dar. Sämtliche thoraxchirurgischen Interventionen im Stadium IV M1B außerhalb dieses speziellen Kollektivs sind rein palliativer Natur. |