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Hyponatraemia/Hyponatriämie Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel - Austrian Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism 2013; 6 (2): 17-22 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen
Keywords: Hyponatriämie, Syndrom der ungünstigen Antidiurese, Syndrom der ungünstigen antidiuretischen Hormonsekretion, Vaptane, Vasopressin-Rezeptorantagonisten, hyponatraemia, syndrome of inappropriate antidiuresis, syndrome of inappropriate antidiuretic hormone secretion, vaptans, vasopressin receptor antagonists Hyponatriämie ist die häufigste Elektrolytstörung bei hospitalisierten Patienten und stellt ein wichtiges klinisches und soziales Problem dar. Sie kann vor allem in akuten und schweren Fällen einen lebensbedrohenden Zustand darstellen und wurde mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko in Verbindung gebracht. Rezente Evidenz zeigt jedoch, dass auch milde und chronische Hyponatriämie den Gesundheitsstatus negativ beeinflussen kann. Sie verursacht z. B. Gangstörungen, Aufmerksamkeitsdefizite, Stürze und damit verbunden Frakturen sowie Knochenmasseverlust. Viele unterschiedliche Erkrankungen sind mit Hyponatriämie assoziiert. Sie kann, basierend auf der Osmolalitätsmessung, in hypertone, isotone oder hypotone Formen unterteilt werden. Aufmerksamkeit sollte immer der Beurteilung des Flüssigkeitsvolumens geschenkt werden, das zusammen mit den Laborergebnissen von entscheidender Bedeutung für das diagnostische Work-up ist. Eine korrekte Diagnose ist Voraussetzung für eine passende Behandlung. Isotone oder hypertone Salzlösungen werden bei hypovolämischer bzw. normovolämischer/ hypervolämischer Hyponatriämie eingesetzt. Flüssigkeitsrestriktion wird generell bei asymptomatischer normovolämischer/hypervolämischer Hyponatriämie eingesetzt, obwohl ihre Wirksamkeit eher beschränkt ist. Vasopressin- Rezeptorantagonisten, auch bekannt als Vaptane, stellen eine neue Behandlungsoption zur Korrektur der Hyponatriämie dar. Vaptane verhindern die Reabsorption von freiem Wasser und steigern das Urinvolumen durch Blockade der Bindung von Vasopressin an V2-Rezeptoren, die in renalen Sammelkanalzellen exprimiert werden. Daher sollten sie im Fall einer hypovolämischen Hyponatriämie nicht eingesetzt werden. Es konnte gezeigt werden, dass Vaptane das Serum-Natrium bei normo- und hypervolämischer Hyponatriämie effektiv korrigieren können. Während in den USA Tolvaptan und Conivaptan für die Behandlung sowohl der normovolämischen als auch der hypervolämischen Hyponatriämie zugelassen sind, wurde in Europa nur Tolvaptan 2009 für die Behandlung erwachsener Patienten mit Hyponatriämie sekundär zum Syndrom der ungünstigen ADH-Sekretion zugelassen. |