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State of the art: Kognitive Beeinträchtigung nach Schlaganfall Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie 2002; 2 (3): 9-11 Volltext (PDF) Summary Keywords: Demenz, Neurologie, Schlaganfall, State of the art Zerebrovaskuläre Erkrankungen gelten als Risikofaktor für eine Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Ungefähr ein Viertel aller Patienten bleiben auch drei Monate nach einem Schlaganfall dement. Sofern nur selektive kognitive Funktionen untersucht werden, ist in Abhängigkeit vom Alter sogar von einer Beeinträchtigung in 50 bis 75 % aller Schlaganfallpatienten auszugehen. Auch Patienten, die nach ihrem ersten Schlaganfall kognitiv intakt blieben, zeigten bei Populationsstudien ein signifikant erhöhtes Risiko, eine Demenz zu entwickeln. Trotzdem stehen nach einem Insult "harte neurologische Defekte" und nicht eventuell beginnende kognitive Defizite im Interesse von Arzt und Patient. Unabhängig vom Demenztyp zeigen Populationsstudien signifikant unterschiedliche Daten, sofern unterschiedliche Demenzkriterien zur Anwendung kommen. Nach den ICD 10-Kriterien sind 3,1 % der Population über 65 Jahre dement; hingegen ist dieser Prozentsatz nach den DSM III-Kriterien mit 29,1 % nahezu 10mal größer. Diese Definitionsschwierigkeiten sind umso schwerwiegender, wenn sie bei der Erfassung vaskulärer Demenzen Verwendung finden sollen. |