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Zacharasiewicz A  
Chronischer Husten beim Kind: Vom Symptom zur Diagnose

Journal für Pneumologie 2014; 2 (1): 17-20

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Keywords: chronischer HustenDifferentialdiagnoseHustenKindRichtlinieTherapie

Hintergrund: Ein kürzlich publiziertes Statement der Österreichischen Fachgesellschaften zum Thema Chronischer Husten beim Kind wird hier zusammengefasst. Chronischer Husten beim Kind ist ein häufiger Vorstellungsgrund beim Arzt und ein häufiges Symptom während respiratorischer Infekte. Die Unterscheidung zwischen rasch aufeinander folgenden Infekten mit kurzen symptomfreien Phasen und chronischem Husten, der eine genauere Abklärung notwendig macht, ist oft schwierig. Weiters ist Husten ein wichtiger Schutzreflex und an der normalen Atemwegsreinigung beteiligt.
Definition: Chronischer Husten beim Kind ist definiert als Husten über mindestens vier Wochen. Abhängig vom Alter des Kindes und anderer Unterscheidungsmerkmale muss eine genaue differentialdiagnostische Abklärung durchgeführt werden. Husten kann anhand des Klangcharakters beschrieben und in feuchten oder trockenen Husten unterschieden werden. Der Zeitpunkt des ersten Auftretens ist entscheidend, da bei Kindern, die bereits direkt postpartal husten, zumeist völlig andere Erkrankungen vorliegen (Cystische Fibrose, Ziliendyskinesie, Atemwegsmalformationen, Interstitielle Lungenerkrankungen etc.) als bei Kindern, die später chronisch zu husten beginnen (protrahierte bakterielle Bronchitis, Pertussis, Immundefizienzen, Hyperreagibles Bronchialsystem etc.). Wichtige Warnsignale für eine schwere, zugrundeliegende Erkrankung sind 1) Gedeihstörung, 2) Husten bei Nahrungsaufnahme, 3) Verschlechterungstendenz, 4) feuchter, chronischer Husten, 5) plötzlich einsetzender Husten, 6) Husten von Geburt an etc. In diesen Fällen ist unbedingt eine sofortige weitere Abklärung indiziert. Daher ist die gründliche Anamnese der entscheidende erste Schritt in der Diagnostik. Bei den meisten Kindern werden dann ein Lungenröntgen und eine Lungenfunktionsmessung, soweit durchführbar, folgen. Abhängig von anamnestischen Hinweisen werden eine Bronchoskopie, ein Lungen-CT, Blutuntersuchungen, Schweisstest etc. nötig werden. Faktoren, die Linderung schaffen, ebenso wie Faktoren, die den Husten verschlechtern, sollen erhoben werden. In jedem Erstgespräch muss die Frage nach Passivrauchbelastung thematisiert und als wesentlicher Teil der ersten Aufklärung über die schädlichen Einflüsse von Tabakexposition auf die kindlichen Atemwege informiert werden.
Conclusio: Die Therapie des chronischen Hustens basiert auf der Therapie der zugrundeliegenden Ursache. Bei isoliertem chronischem Husten gibt es zurzeit keine medikamentöse Therapie mit evidenzbasierter Wirksamkeit. Durch den manchmal selbstlimitierenden Charakter des chronischen Hustens bei sonst völlig unauffälligen gesunden Kindern kann „waitful watching“ manchmal dennoch die sinnvollste Option sein, jedoch muss eine Re-Evaluierung nach wenigen Wochen erfolgen.
 
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