Fazekas T |
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Der immunsupprimierte Patient mit Atemwegsproblemen Journal für Pneumologie 2014; 2 (1): 32-36 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: alveolokapilläre Membran, Bronchiolitis obliterans, Lungen-Graft-versus-host-Disease, Pneumologie Ein primärer angeborener Immundefekt oder eine sekundäre Immunsuppression durch Infektionen oder Medikamente kann infektiöse oder nicht-infektöse Lungenpathologien verursachen. Die Symptome der Atemwegsprobleme sind zumeist unspezifisch und reichen von bronchialer Obstruktion bis Hämoptysen und respiratorische Insuffizienz. Die Diagnostik wird zumeist dadurch erschwert, dass im Kindesalter für invasive Untersuchungen wie Bronchoskopie und Lungenbiopsie, aber auch für eine Computertomographie, eine Sedoanalgesie erforderlich ist, bzw. auch im Erwachsenenalter bei ohnehin bestehenden Atemwegsproblemen die Komplikationsrate invasiver Diagnostik durch die Immunsuppression erhöht ist. Daher liegt der Schwerpunkt neben dem Thoraxröntgen bei Lungenfunktionsmessungen inklusive Messungen von DLCO und FeNO, sowie infektiologischen Untersuchungen wie Rachenabstrich oder Sputumanalyse. Die therapeutische Herausforderung liegt darin, einerseits durch antiinfektiologische Medikamente wie Virustatika eine Knochenmarkssuppression zu vermeiden und andererseits durch verstärkte immunsuppressive Therapie von nichtinfektiösen Atemwegsproblemen das pulmonale Infektionsrisiko nicht zu erhöhen. Sowohl bei der frühzeitigen Diagnostik als auch bei der gezielten Therapie ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pulmologen, Infektiologen, Immunologen oder Onkologen unumgänglich. |