Scheidl S | ||||||
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Mit Inhalation von Zigarettenrauch assoziierte interstitielle Lungenerkrankungen Journal für Pneumologie 2015; 3 (1): 4-10 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Bronchiolitis, desquamativ, Fibrose, Histiozytose, interstitiell, Langerhanszellen, Lunge, Pneumonie, pulmonal, respiratorisch, Zigarettenrauch Der Zusammenhang zwischen Zigarettenrauch und einer Vielzahl von Erkrankungen ist bekannt und gilt als gesichert. In den industrialisierten Ländern stellt das Rauchen von Zigaretten die stärkste verhinderbare Ursache für Morbidität und vorzeitiges Ableben dar. Jenseits von COPD und Lungenkrebs ist Zigarettenrauch auch verantwortlich für die Entstehung interstitieller Lungenerkrankungen – im Englischen als „smoking-related interstitial lung diseases“ bezeichnet. Die wichtigsten Vertreter dieser potentiell lebensbedrohlichen Lungenerkrankungen sind die „respiratory bronchiolitis-associated interstitial lung disease“, die desquamative interstitielle Pneumonie und die pulmonale Langerhanszell-Histiozytose. Obwohl sich die einzelnen Entitäten unterscheiden, sind klinische, radiologische und histologische Überschneidungen untereinander sowie mit der wesentlich häufigeren chronischen Bronchitis und dem Lungenemphysem die Regel. Nicht selten liegen Kombinationen der einzelnen Reaktionsmuster zeitgleich in einem Individuum vor. Diese Verflechtungen und der Umstand, dass den genannten Erkrankungen die schwer zu behandelnde Nikotinabhängigkeit zugrunde liegt, tragen dazu bei, dass eine Differenzierung jenseits der Verlegenheitsdiagnose „Raucherlunge“ oftmals ausbleibt. Eine rechtzeitige und akkurate Diagnose wäre jedoch wichtig, da sie therapeutische und prognostische Relevanz hat. In weiterer Folge wird auf die drei wichtigsten Zigarettenrauch-induzierten interstitiellen Lungenerkrankungen, unter Berücksichtigung ihrer Epidemiologie, Klinik, radiologischen und histopathologischen Besonderheiten, Diagnose, sowie Behandlungsmöglichkeiten und Verlauf eingegangen. |