Nessizius S, Zwick RH |
---|
Pneumologische Rehabilitation im Akutspital am Beispiel der COPD Journal für Pneumologie 2015; 3 (2): 12-17 Volltext (PDF) Summary Keywords: Assessment, Atemmuskeltraining, Frührehabilitation, Intensivstation, Physiotherapie Die „intensive“ Physiotherapie hat sich in den letzten paar Jahren deutlich weiter entwickelt und die Notwendigkeit einer frühzeitigen physiotherapeutischen Behandlung von kritisch kranken Patienten konnte durch zahlreiche Studien bestätigt werden. Besonders in den letzten 2 Jahren verdichtet sich die diesbezüglich Studienlage und die Physiotherapie erweist sich als wichtiger Partner im interprofessionellen intensivmedizinischen Team. Der intensivpflichtige COPD-Patient benötigt – bedingt durch seine Grunderkrankung – meist länger im Weaning-Prozess (Entwöhnung von der Beatmung) und ist damit auch länger an die Intensivstation gebunden. Deshalb kommt besonders bei dieser Patientengruppe neben den Maßnahmen zur Frühmobilisation, eine Vielzahl an atemphysiotherapeutischen Techniken zum Einsatz, die bei allen beatmeten Intensivpatienten durchgeführt werden können. Vor allem Maßnahmen zur Aktivierung der Atemmuskulatur haben nicht zuletzt beim COPD-Patient einen sehr hohen Stellenwert. Dabei ist es wichtig durch geeignete Assessments die individuellen Bedürfnisse des Patienten herauszufiltern und die Behandlung zielgerichtet durchzuführen. Ziel dieses Artikels ist es Möglichkeiten aufzuzeigen, den Intensivpatienten in seinem Weaning-Prozess physiotherapeutisch zu unterstützen und in weiterer Folge ein bestmögliches funktionelles Outcome zu gewährleisten. Auf Basis vorhandener Literatur und unter Einbeziehung praktischer Ansätze werden verschiedene Techniken aufbereitet und deren Anwendung erklärt, um praxisorientierte Anhaltspunkte zu geben. Sämtliche Techniken und Maßnahmen erfordern eine fachspezifische Ausbildung und werden im mit- bzw. eigenverantwortlichen Bereich nach evidenzbasierten Kriterien im Rahmen des physiotherapeutischen Prozess eingesetzt. Durch den Einsatz eines strukturierten „COPD-Blocks“ im Rahmen des Entlassungsmanagements (Ärztlicher Entlassungsbrief) kann unter Umständen die Gefahr einer neuerlichen Exazerbation der COPD verringert werden. |