Baldinger-Melich P et al. | ||
---|---|---|
Zerebrale Bildgebung bei affektiven Störungen und Angsterkrankungen Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2016; 17 (1): 16-20 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: affektive Störung, Angststörung, Magnetresonanztomographie, Positronen-Emissionstomographie, Serotonin, Zerebrale Bildgebung Ein Forschungsschwerpunkt im Bereich der biologischen Psychiatrie ist die Erfassung von objektiven, klinisch messbaren Parametern in der Diagnostik psychischer Erkrankungen. Vielversprechend als potentielle Marker für psychiatrische Störungen sind Daten aus der Bildgebung des Gehirns, welche beispielsweise mittels Positronen-Emissionstomographie (PET) oder Magnetresonanztomographie (MRT) ermittelt werden können. Diese Methoden konnten in der vergangenen Jahrzehnten neue Erkenntnisse über die strukturellen, funktionellen und neurochemischen (z.B. Neurotransmitter) Unterschiede zwischen dem Gehirn Gesunder und Kranker liefern. In dieser Übersichtsarbeit werden rezente Forschungsergebnisse aus dem PET- und MRT-Bereich bei affektiven und Angsterkrankungen zusammengefasst. Ein spezieller Fokus liegt zudem auf dem Serotoninsystem, da mittels PET und spezifischer Radiopharmaka unterschiedliche Rezeptoren, Enzyme und Transporter in diesem Neurotransmittersystem quantifiziert werden können. Bislang dient die zerebrale Bildgebung im Bereich der Psychiatrie in erster Linie der Ausschlussdiagnostik, dennoch hat dieser Forschungszweig wesentlich zu unserem Verständnis psychischer Erkrankungen beigetragen. Die Fülle an Befunden in diesem Bereich zeugt von einem Umdenken in der Psychiatrie, welche in Zukunft vermehrt biologische Parameter in der klinischen Tätigkeit berücksichtigt. Besonders vielversprechend erscheint die Erfassung prädiktiver Marker des Behandlungserfolges in der klinischen Routine. |