Croissant B, Olbrich R | ||||||||||||||||
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Psychophysiologische Streßdämpfungseffekte von Alkohol: Vergleich von Frauen und Männern mit und ohne Alkoholkrankheit in der Familie Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2003; 4 (1): 21-26 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Alkoholgabe, Geschlechtseffekt, Psychiatrie, psychophysiologisches Laborexperiment, Risikoproband, Stressdämpfungshypothese Im Hinblick auf die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit sind Alkohol-Challenge-Untersuchungen mit klinisch gesunden Risikoprobanden (Söhne von männlichen Alkoholkranken) von besonderem Interesse. Diese FH+-Gruppe (family history positive) besitzt ein erhöhtes genetisches Risiko für Abhängigkeitserkrankungen und erfährt viel wahrscheinlicher autonome Streßdämpfungsphänomene unter Alkoholgabe als FH–negativ-Probanden. Methode: In unserer Alkohol (vs. Nicht-Alkohol)-Challenge-Studie (0,7 ‰ Blutalkoholspiegel) wurden Söhne, Töchter und Geschwister von männlichen Alkoholkranken rekrutiert und mit gesunden Kontrollen verglichen (104 Risikoprobanden und 51 Kontrollen). Eine Rechenaufgabe in Ergänzung zu aversiven und belohnenden Reaktionszeitaufgaben wurde durchgeführt. Für jeden Probanden wurden psychophysiologische Parameter und der Verlauf der neuroendokrinen Hormone aufgezeichnet. Ergebnis: Streßdämpfungsphänomene zeigten sich bei weiblichen FH-positiv- und FH–negativ-Teilnehmern (Herzrate). Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, daß weibliche Probanden ein bestimmtes Risiko für die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit besitzen, und zwar unabhängig von Ihrer familiären Belastung. |