Möller HJ |
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DSM-5: Möglichkeiten und Grenzen in der Verbesserung der Klassifikation/Diagnostik psychischer Erkrankungen // DSM-5: Possibilities and limitations in the improvement of the classification/diagnostic of mental disorders Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2018; 19 (4): 144-153 Volltext (PDF) Summary Keywords: Diagnostik, DSM-5, Klassifikation, Psychiatrie, psychische Erkrankung, classification, diagnostic, psychic disorder DSM-5 – the after 20 years totally revised new version of the USAmerican diagnostic system of psychiatric disorders – was introduced 2013 and is since 2015 also available in a German translation. In many years of preparation the current knowledge was summarized and the respective consequences for the psychiatric classification and diagnostic was discussed in high-ranking expert groups. Under many aspects DSM-5 does not fulfill the original plans and expectations, however, under most aspects it can be seen an acceptable summary of the current knowledge of mental disorders. Although DSM-5 was received internationally from universities and research groups with great interest, for the non-US countries the ICD-10, up to the official introduction of ICD-11, continues to be the mandatory classification system. Under many aspects the DSM-5 can be seen as a kind of predecessor model of ICD-11, however ICD-11, in spite of all intention to come closer to DSM-5, will find many own solutions. In this paper some important issues of DSM- 5 are presented as far as they are of interest for physicians working clinically it the field of mental disorders. In addition it will be illustrated with some examples, how DSM-5 defines operationally some disorders and where are the differences to ICD-10 and to DSM-IV. Kurzfassung: DSM-5, die nach ca. 20 Jahren umfassend revidierte Fassung des US-amerikanischen Diagnosensystems psychischer Erkrankungen, wurde 2013 eingeführt und ist seit 2015 auch in einer autorisierten deutschsprachigen Übersetzung verfügbar. In mehrjähriger intensiver Vorarbeit wurde das aktuelle Wissen zusammengefasst und die daraus folgenden Konsequenzen für die psychiatrische Klassifikation und Diagnostik in hochrangig besetzten Expertengruppen erörtert. Unter vielen Aspekten entspricht DSM-5 nicht den ursprünglichen Plänen und Erwartungen, es kann aber unter den meisten Aspekten als eine akzeptable Zusammenfassung des gegenwärtigen Wissens zu psychischen Störungen angesehen werden. Auch wenn DSM-5 von Universitäten und Forschungsgruppen internatio nal mit Interesse aufgenommen wird, bleibt für die nicht-US-amerikanischen Länder die ICD-10 weiterhin, bis zur offiziellen Einführung von ICD- 11 bindend. Unter vielen Aspekten wird DSM-5 als eine Art Vorläufermodell für die ICD-11 angesehen, die aber doch bei allem Versuch der Annäherung ihre eigenen Lösungen finden wird. In dieser Publikation werden einige wichtige grundsätzliche Aspekte des DSM-5 dargestellt, soweit diese für den im Bereich der psychischen Erkrankungen/Störungen klinisch tätigen Arzt von Interesse sind. Außerdem wird an einigen krankheits-/störungsbezogenen Beispielen erläutert, wie das DSM-5 diese operationalisiert und worin die Unterschiede zu ICD- 10 bzw. DSM-IV bestehen. |