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Pjrek E et al.  
Aktigraphie als Instrument zur Verlaufskontrolle bei saisonal abhängiger Depression - ein Bericht über zwei Fälle

Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2003; 4 (2): 29-31

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Abb. 1: Aktigraphie - Tagesaktivität Abb. 2: Aktigraphie - Tagesaktivität



Keywords: AktigraphieDepressionFallberichtPsychiatriesaisonal

Bei Patienten mit saisonal abhängiger Depression (SAD) steht neben einer meist leichten bis mittelgradigen Depression häufig eine reverse vegetative Symptomatik im Vordergrund. Rund drei Viertel der an SAD Erkrankten leiden an dieser sogenannten atypischen Depression. Die Patienten klagen über Appetitzunahme und Heißhunger auf Kohlenhydrate; eine Gewichtszunahme ist die Folge. Weiters kann es zu Symptomen wie Tagesmüdigkeit, Antriebslosigkeit und psychomotorische Verlangsamung kommen, was durch die Aktigraphie monitiert werden kann. Außerdem zeigt sich häufig eine Veränderung der Schlaflänge. Einige Patienten berichten über Einschlafstörungen und verkürzte Schlafdauer, die meisten jedoch leiden unter einer Hypersomnie mit häufig bis in die Vormittagsstunden verschobener Schlafphase. Das Maximum der Beschwerden empfinden Patienten in Mitteleuropa in den Monaten November und Dezember. Die Symptome beginnen aber meist schon Ende September/Anfang Oktober. Zur Remission kommt es in den Frühjahrsmonaten März und April. Die Aktigraphie ist ein modernes und einfaches Instrument, den Therapieverlauf ungeachtet der therapeutischen Modalität bei SAD zu objektivieren. Dieses Meßverfahren zur Auswertung der motorischen Aktivität ist seit den späten siebziger Jahren verfügbar. Die Methode gibt sowohl Aufschluß über die Bewegungsaktivität als auch über die Schlafparameter bei Patienten mit den unterschiedlichsten psychiatrischen Erkrankungen, wird aber in der psychiatrischen Routine selten angewendet. Auch die Schlafqualität von Depressiven, die mit der nächtlichen motorischen Aktivität korreliert, kann mit Hilfe der Aktigraphie beurteilt werden. Das Meßverfahren gibt Aufschluß über die gesamte Tagesaktivität, wodurch Rückschlüsse auf therapieinduzierte Veränderungen des Antriebs möglich werden.
 
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