Müller G |
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222 Blasenhalssuspensionen nach Stamey und Burch: eine Erhebung der Langzeitergebnisse durch Fragebogen Journal für Urologie und Urogynäkologie 2000; 7 (2) (Ausgabe für Schweiz): 19-24 Journal für Urologie und Urogynäkologie 2000; 7 (4) (Ausgabe für Österreich): 46-51 Volltext (PDF) Summary Keywords: Blasenhalssuspension, Burch, Chirurgie, Fragebogen, Inkontinenz, Stamey, Urologie Von 1984 bis 1996 haben wir 296 Patientinnen wegen einer Stressinkontinenz operiert. Während wir in den ersten Jahren die Nadelsuspensionen nach Stamey (n = 63) bevorzugten, wechselten wir später zur Kolposuspension nach Burch (n = 233). Unsere Untersuchung soll die Ergebnisse beider Operationsmethoden miteinander vergleichen. Die Frühkomplikationen stellten wir anhand der Krankenblätter fest. Eine Blasenentleerungsstörung trat bei 25,4 % (16/63) der nach Stamey Operierten auf, während dies nur bei 8,6 % (20/233) der nach Burch Operierten der Fall war. Nach der Stamey-Operation mußten bei 12,7 % (8/63) der Patientinnen ein oder beide Suspensionsfäden wieder entfernt werden. Dies war nach der Burch-Operation nicht erforderlich. Andere Komplikationen traten nur sporadisch auf. Zur Beurteilung des subjektiven Operationserfolges verschickten wir einen Fragebogen, der von 35 nach Stamey und von 187 nach Burch Operierten beantwortet wurde. Die mittlere Beobachtungszeit nach der Operation nach Stamey betrug 9,7 Jahre, nach der Operation nach Burch 4,5 Jahre. Der Zeitraum der absoluten Kontinenz nach der Operation wurde nach Angaben von 104 Patientinnen mit einem Follow-up von mindestens 6 Jahren festgestellt. 21,9 % (7/33) der nach Stamey und 8,4 % (6/71) der nach Burch Operierten wurden primär nicht völlig kontinent. Nach zwei Jahren waren nach beiden Operationen noch etwa 50 % absolut trocken und nach 7 Jahren etwa 30 %. Die subjektive Beurteilung des Operationsergebnisses war aber unterschiedlich: 56,2 % (105/187) der "Burch"-Patientinnen bezeichneten ihren Zustand als geheilt oder erheblich gebessert, 20,3 % (38/187) als mäßig gebessert und 23,5 % (44/187) als unverändert oder verschlechtert, während nur 42,9 % (15/35) der "Stamey"-Patientinnen einen Erfolg sahen, 22,9 % (8/35) einen mäßigen Erfolg und 34,2 % (12/35) einen Mißerfolg. Die Operation nach Burch hatte in unserem Krankengut weniger Frühkomplikationen zur Folge, und ihre Langzeitergebnisse wurden von den Patientinnen günstiger bewertet als das Verfahren nach Stamey, obwohl die Rezidivhäufigkeit nahezu gleich war. |