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Stähelin HB  
Schützen Östrogene vor der Alzheimer-Krankheit?

Journal für Menopause 2000; 7 (Sonderheft 1) (Ausgabe für Schweiz): 32-36

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Keywords: DemenzMenopauseMorbus AlzheimerNeurologie

Verschiedene Gründe bewirken, dass Frauen häufiger an Alzheimer-Krankheit leiden. Angesichts der langen subklinischen Entwicklung der histopathologischen Merkmale der Alzheimer-Krankheit sollten präventive Strategien früh eingesetzt werden. Zahlreiche In-vivo- und In-vitro-Untersuchungen belegen eine neuroprotektive Wirkung für Oestrogen. Nun substituieren Frauen vor allem in den ersten Jahren nach der Menopause Oestrogene. Dieses natürliche Experiment erlaubt nun, die Hypothese, dass Oestrogene vor Alzheimer schützen, epidemiologisch zu überprüfen. In mehreren Fallkontrollstudien und einigen Kohortenstudien wurde im allgemeinen eine protektive Wirkung von Oestrogen (ca. 30 % Risikoreduktion) festgestellt. Kurze und teilnehmermässig geringe Interventionsstudien bei Patientinnen mit Alzheimer-Krankheit ergaben positive Resultate. Indessen ist nicht klar, wie weit die kognitiven Verbesserungen durch die bekannte Wirkung von Oestrogen auf Affekt und Befindlichkeit bedingt sind, ohne direkt das Krankheitsgeschehen grundsätzlich zu beeinflussen. Die gegenwärtige Datenlage verlangt nach grösseren Untersuchungen, die den Stellenwert der Hormonsubstitutionstherapie als primäre und sekundäre Prävention der Alzheimer-Krankheit besser belegen. Gegenwärtig kann Oestrogen bei Patientinnen mit familiärem Risiko, an Alzheimer-Krankheit zu erkranken, und als adjuvante Therapie bei milden Formen der Alzheimer-Krankheit im Frühstadium empfohlen werden.
 
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