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Staessen JA et al.  
Einsatz von Dihydropyridinen in der Behandlung von Hypertonie bei älteren Patienten: Ergebnisse der Systolic Hypertension in Europe (Syst-Eur) Studie

Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2000; 4 (3): 24-38

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Keywords: dihydropyridineEnalaprilHypertonieKalziumantagonistNitrendipinStudieSyst-Eur

Die Syst-Eur-Studie untersuchte, ob eine aktive antihypertensive Behandlung die Häufigkeit von kardiovaskulären Komplikationen bei älteren Patienten mit isolierter systolischer Hypertonie senken könnte. Die Patienten (> 60 Jahre) wurden randomisiert entweder der aktiven Therapie-Gruppe (n = 2398) mit Nitrendipin, gegebenenfalls mit Zugabe von Enalapril und Hydrochlorothiazid, oder einer entsprechenden Placebo-Gruppe (n = 2297) zugeteilt. In der "intention to treat"-Analyse betrug der Unterschied beim Blutdruck zwischen den Gruppen 10,1/4,5 mmHg (p < 0,001). Die aktive Therapie senkte die Häufigkeit tödlicher und nichttödlicher Schlaganfälle (primäre Endpunkte) um 42 % (p = 0,003). Mit der aktiven Therapie wurden alle koronaren Endpunkte insgesamt um 26 % (p = 0,03) und alle kardiovaskulären Endpunkte insgesamt um 31 % (p < 0,001) gesenkt. Die kardiovaskuläre Mortalität war bei aktiver Therapie etwas geringer (-27 %; p = 0,07), aber die Gesamtmortalität wurde nicht beeinflußt (-14 %; p = 0,22). Bei der Gesamtmortalität (p = 0,009) und kardiovaskulären Mortalität (p = 0,09) nahm der Vorteil der antihypertensiven Behandlung mit zunehmendem Alter ab, und die Gesamtmortalität war bei niedrigerem systolischem Blutdruck bei Studienbeginn geringer (p = 0,05). Die Vorteile der antihypertensiven Behandlung waren nicht vom Geschlecht oder vom Vorhandensein kardiovaskulärer Komplikationen bei Studienbeginn abhängig. Die antihypertensive Behandlung war bei Patienten mit Diabetes bei Studienbeginn wirksamer als bei Patienten ohne Diabetes. Weitere Analysen weisen außerdem auf einen Vorteil für jene Patienten hin, die nur Nitrendipin erhielten. Die Analyse nach Protokoll bestätigte weitgehend die Ergebnisse der "intention to treat"-Analyse. Eine aktive Therapie senkte die Häufigkeit von Schlaganfällen insgesamt um 44 % (p = 0,004), alle koronaren Endpunkte insgesamt um 26 % (p = 0,05), und alle kardiovaskulären Endpunkte um 32 % (p < 0,001). Die Gesamtmortalität wurde um 26 % gesenkt (p = 0,05), eine ähnliche Senkung der kardiovaskulären Mortalität war in dieser Analyse statistisch jedoch nicht signifikant. Im Vergleich zu Placebo senkte die aktive Therapie auch die Häufigkeit von Demenz um 50 %. Eine schrittweise antihypertensive Behandlung, beginnend mit dem Dihydropyridin-Kalziumantagonisten Nitrendipin, verbessert die Prognose bei älteren Patienten mit isolierter systolischer Hypertonie.
 
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