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Thöni A, Holzner J  
Gebären im Wasser: Bericht nach 385 Wassergeburten am Krankenhaus Sterzing

Speculum - Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe 2000; 18 (2) (Ausgabe für Schweiz): 15-15
Speculum - Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe 2000; 18 (2) (Ausgabe für Österreich): 15-18

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Keywords: Geburtshilfesanfte GeburtWassergeburt

Die Geburtshilfe und die geburtshilflichen Abteilungen sind im Umbruch und Aufbruch. Nach der Umstrukturierung der in den 70er Jahren erbauten Kreißsaalräume und der seitdem möglichen "alternativen" Gebärpositionen erfolgte die erste Wassergeburt an unserer Abteilung im Februar 1997. Bis zum 31.12.1999 konnten 385 Geburten in der (Entspannungsbade-)Wanne mit ansteigender Tendenz verzeichnet werden. So betrug der Anteil der Wassergeburten im letzten Jahr 43 %. Der Zustand der Babys war immer unauffällig; die kindlichen Herztöne werden unter der Geburt mit einer induktiven Übertragungsmethode intermittierend überwacht, wobei auch eine kabellose Dauerüberwachung möglich ist. Bei 56 % der Erstgebärenden (n = 171) und bei 66 % aller Gebärenden blieb der Damm unverletzt. Es sind nur 4 Episiotomien (1,03 %), 93 Dammrisse I. Grades (24,1 %), 27 Dammrisse II. Grades (7,0 %), 1 Dammriß III. Grades (0,2 %) und 5 Labienrisse (1,3 %) zu verzeichnen. Ein deutlicher Unterschied konnte in bezug auf die durchschnittliche Geburtsdauer zwischen den Erstgebärenden, die in der Wanne (6,30 Stunden) oder auf dem traditionellen Gebärbett (8,00 Stunden) geboren haben, festgestellt werden. Bei keiner Gebärenden im Wasser war ein Schmerzmittel oder ein wehenanregendes Mittel notwendig. 99 % aller Frauen, die im Wasser geboren haben, sind von dieser Geburtsmöglichkeit begeistert. Gerade die Wassergeburt ist besonders gut geeignet für eine selbstbestimmte aktive und ?sanfte? Geburt. Für einen Bewußtseinswandel in der Geburtshilfe müssen sich jedoch in der Zukunft nicht nur die äußeren Veränderungen (z. B. der Kreißsäle), sondern insbesondere auch die Veränderungen in der Einstellung der Geburtshelfer, der Hebammen und der Pflegekräfte vollziehen.
 
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