Dören M |
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Wirkungen der HRT auf die Knochenmineraldichte und die Frakturinzidenz: eine Übersicht Journal für Menopause 2000; 7 (Sonderheft 3) (Ausgabe für Deutschland): 28-32 Volltext (PDF) Summary Keywords: Fraktur, K-channel, Knochendichte, Menopause, Osteoporose, Studie Die Östrogensubstitutionstherapie (Estrogen Replacement Therapy, ERT) gilt neben der gesundheitsbewußten Lebensführung als wichtigste Präventionsmaßnahme gegen die Osteoporose der Frau. Natürliche und synthetische Östrogene bewirken, unabhängig vom Lebensalter der Patientin und vom Verabreichungsweg, in dosisabhängiger Weise, daß sich die Knochenmineraldichte (Bone Mineral Density, BMD) zumindest nicht verschlechtert. Maximale Wirkungen wurden durch tägliche Verabreichung von 2 mg Östradiol, 0,625 mg konjugierter equiner Östrogene, 1,25 mg Östron, 50 µg Östradiol über ein Transdermalpflaster bzw. 1?2 mg Östradiol-Gel erzielt. Gestagene haben weder einen abschwächenden noch einen verstärkenden Effekt auf die Östrogenwirkung. Tibolon (2,5 mg/Tag), ein mit Norethisteronacetat verwandtes synthetisches Steroid, hat ebenfalls eine BMD-erhaltende Wirkung. Die Studienergebnisse lassen annehmen, daß durch jede nicht-kontrazeptive Anwendung von Östrogenen das Schenkelhalsfrakturrisiko um mindestens 25 % gesenkt wird. Bisher liegt für kein Östrogen eine spezifische Frakturstudie vor. Die Berechtigung der Empfehlung, Östrogen als vorzugsweise pharmakologische Prävention der postmenopausalen Osteoporose einzusetzen, ist angesichts der fehlenden direkten Evidenz durch Frakturstudien und des eher seltenen Gebrauchs in der (späten) Postmenopause, nur unzureichend belegt. Frakturstudien bei Frauen (auch solchen im Greisenalter) sind erforderlich, um diese Schwächen der Evidenz für die ERT im Vergleich mit anderen für die Prophylaxe der postmenopausalen Osteoporose zugelassenen Therapien zu überwinden. |