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Lindemann S et al.  
Frühe versus späte Intervention beim akuten Koronarsyndrom: Argumente aus klinischer Sicht

Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 1999; 6 (3): 154-158

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Keywords: Abciximabakutes KoronarsyndromGlykoprotein-IIb-IIIa-AntagonistKardiologiePTCAStudie

Mit dem Begriff "akutes Koronarsyndrom" (ACS) werden der nicht-transmurale Myokardinfarkt und die instabile Angina pectoris zusammengefaßt. Die instabile Angina pectoris wird definiert als in den letzten 3 Monaten neu aufgetretene oder rasch zunehmende Angina pectoris. Die Mortalität der instabilen Angina pectoris beträgt 2-5% innerhalb des ersten Monats. Daraus ergibt sich die dringliche Behandlungsindikation. Während die medikamentöse Therapie mit Aspirin, Heparin und Betablockern als gesichert gelten kann, ist völlig unklar, ob eine rasche invasive Abklärung und ggf. PTCA einen Vorteil für den Patienten darstellt oder ob eine primär konservative Vorgehensweise vorzuziehen ist. Zur Klärung dieser Frage wurden bislang verschiedene Studien durchgeführt. Die TIMI IIIB-Studie konnte zeigen, daß sowohl ein primär konservatives Procedere mit späterer invasiver Abklärung als auch eine frühe PTCA die gleiche Langzeitprognose aufweisen. Vier weitere Studien kamen zu vergleichbaren Ergebnissen. Einzig die VANQWISH-Studie zeigte eine mittelfristig bessere Prognose für den konservativen Therapiearm. Aus allen bisher durchgeführten Studien läßt sich ableiten, daß zunächst eine konservative Stabilisierung des Patienten durchgeführt werden kann. Eine invasive Abklärung sollte aber zum nächstmöglichen regulären Termin erfolgen, damit der Patient rasch einer endgültigen Therapie zugeführt wird. Insbesondere bei Patienten, die trotz maximaler medikamentöser Therapie weiterhin klinisch instabil bleiben, sollte innerhalb weniger Stunden eine Koronarangiographie erfolgen. Zahlreiche Studien haben die positiven Effekte einer adjuvanten Therapie mit GPIIb/IIIa-Antagonisten gezeigt. Bei Abwesenheit von Kontraindikationen sollten Patienten, bei denen eine PTCA durchgeführt wird, perinterventionell einen GP IIb/IIIa-Antagonisten erhalten. Wie die EPILOG- und die CAPTURE-Studie zeigten, verbessert sowohl die Vor- als auch die Nachbehandlung mit Abciximab zumindest die mittelfristige Prognose der PTCA signifikant bezüglich der Häufigkeit notwendiger Reinterventionen, Myokardinfarkt und Tod.
 
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