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Mir TS et al.  
Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (LQ) von Erwachsenen mit angeborenen Herzerkrankungen mit dem SF-36 Health Survey

Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2000; 7 (12): 506-510

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Keywords: angeborene HerzerkrankungKardiologieLebensqualitätSF-36 Health Survey

Durch verbesserte diagnostische und therapeutische Verfahren erreichen immer mehr Kinder mit angeborenen Herzfehlern das Erwachsenenalter und geraten dann häufig in eine Betreuungslücke. Seit 1995 werden diese Patienten im Universitäts-Krankenhaus Eppendorf im Rahmen einer gemeinsamen Sprechstunde durch Kardiologen und Kinderkardiologen betreut. Innerhalb dieser Sprechstunde konnten 169 Patienten nach vier Gruppen eingeteilt und miteinander verglichen werden: komplexe Herzfehler (31 %), Septumdefekte (30 %), Obstruktionen im Bereich des Ausflußtraktes (27 %) und Aortenisthmusstenosen (12 %). Die Daten wurden mit einem parallelisierten, altersentsprechenden, gesunden Kollektiv (n = 102) verglichen. Zur Messung der LQ wurde der SF-36 Health Survey benutzt, ein ubiquitär eingesetztes und valides Verfahren zur Messung der LQ. Er ist in acht Themenbereiche (körperliche Funktion (KF), körperliche Rolle (KR), Schmerz (S), allgemeine Gesundheit (AG), Vitalität (V), Emotion (E), Sozialfunktion (SF) und psychisches Befinden (PW)) unterteilt. Nach Auswertung und Transformation der Rohdaten ergibt sich ein Punktewert zwischen 0 und 100. Die beste LQ wiesen Patienten mit Aortenisthmusstenose auf. Im Vergleich zur Aortenisthmusstenose und gesunden Personen zeigten Patienten mit Septumdefekten und Ausflußtraktobstruktionen nur zum Teil signifikante LQ-Einbußen. Die schlechteste LQ fanden wir bei Patienten mit komplexen Herzfehlern. Insbesondere die erwachsenen Patienten mit einer Fallot'schen Tetralogie zeigten in fast allen Themenbereichen signifikante LQ-Verluste. Die LQ-Einschnitte verdeutlichen die Dringlichkeit einer adäquaten Weiterbetreuung dieser ehemals rein pädiatrischen Patienten. Dies sollte in enger Kooperation zwischen Kardiologen und Kinderkardiologen, aber auch Psychologen und Sozialarbeitern und idealerweise in speziell dafür eingerichteten Sprechstunden erfolgen.
 
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