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Das primäre maligne Lymphom des Magens: Die Zeit der Reife Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 2004; 2 (1): 5-9 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Gastroenterologie, Lymphom, Magen, Onkologie, Tumor Primäre Lymphome des Magens sind seltene bösartige Tumoren, die in den letzten 25 Jahren histologisch, klinisch und prognostisch charakterisiert werden konnten. Entscheidende Entdeckungen zur Ätiologie und Pathogenese gelangen im Jahr 1983, als der Helicobacter pylori (Hp) als pathogenetisch bedeutsames Bakterium erkannt und das Konzept des Mukosa-assoziierten Gewebes (MALT) entwickelt wurde. In rascher Folge gelang die histologische Spezifizierung des klassischen, sog. MALT-Lymphoms, das von Marginalzonen-Lymphozyten ausgeht und einen indolenten, langsam progredienten Verlauf nimmt. Tumorbiologisch unterschiedlich davon sind primär oder sekundär hochmaligne, diffus großzellig wachsende Lymphome mit agressivem Verlauf. Die enge Assoziation der Hp-Infektion mit dem klassischem MALT-Lymphom revolutionierte die Therapie: Die Eradikation des Hp mit einer einwöchigen kombinierten Antibiotika-Protonenpumpenhemmer-Therapie erzielte in mehr als 75 % eine komplette Remission dieser Lymphome und etablierte sich damit zur Therapie der 1. Wahl. Sie wird nur dann von CTX- oder RTX-Modalitäten gefolgt, wenn 12 Monate nach erfolgreicher Eradikation des Bakteriums endoskopisch-bioptisch noch Lymphom nachweisbar ist. Hochmaligne Lymphome werden mit 3–6 Zyklen von (Rituximab-) CHOP erfolgreich therapiert. Die chirurgische Therapie von Magenlymphomen, welche bis vor wenigen Jahren als Therapie der 1. Wahl galt, ist heute Notfällen wie Perforation, Stenose oder unstillbarer Blutung des Lymphoms vorbehalten und hinter magenerhaltende, nicht-chirurgische Modalitäten zurückgetreten. |