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Rieger A  
Therapie der HIV-Infektion: Antiretrovirale Substanzen und deren Einsatz in der HIV-Kombinationstherapie

Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 2004; 2 (Sonderheft 1): 6-11

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Keywords: antiretrovirale SubstanzHAARTHIV-InfektionImmundermatologieImmunologie

Die massive Inhibition der HIV-Replikation durch Kombinationstherapien, üblicherweise bestehend aus mindestens 3 antiretroviralen Substanzen (hoch-aktive antiretrovirale Therapie, HAART), verzögert die HIV-Krankheitsprogression und führt zu einer klinisch relevanten Immunrekonstitution. Bei adäquatem virologischem Ansprechen sollte die Anzahl der HIV-RNA-Kopien im Plasma unter der Nachweisbarkeitsgrenze von 50 Kopien/ml zu liegen kommen. Unter dieser Voraussetzung ist eine Resistenzselektion sehr unwahrscheinlich und eine längerfristige Suppression zu erwarten. Eine Eradikation der HIV-Infektion ist jedoch selbst durch jahrzehntelange Therapie mit den derzeit verfügbaren Medikamenten nicht möglich. Die Prognose der Erkrankung hat sich jedoch wesentlich gebessert und in den industrialisierten Ländern ist ein Rückgang der AIDS-assoziierten Morbidität und Mortalität von mehr als 80 % zu beobachten. Die ursprünglich komplexen Therapieregime mit hoher Pillenzahl, mehrfach täglicher Einnahme und rigidem Zeitplan sind heute wesentlich vereinfacht. Es sind zur Zeit 20 antiretrovirale Substanzen zugelassen und im Falle eines Patienten mit uneingeschränkt sensiblen HIV ist eine Vielzahl von Kombinationen zur Individualisierung des Therapieregimes möglich. Trotz dieses Fortschritts stellen Resistenzen, akute und chronische Toxizität und die Motivation von Patienten zur Therapietreue über Jahre hinweg laufende Herausforderungen dar. Aktuelle Therapierichtlinien empfehlen definitiv einen Therapiebeginn bei symptomatischen und/oder asymptomatischen Patienten mit CD4-Zellen < 200/mm³. Für diese Patienten ist der klinische Nutzen in kontrollierten Studien bewiesen. Im Fall asymptomatischer Patienten mit CD4-Zellen > 200/mm³ ist die Entscheidung individuell unter Berücksichtigung von CD4-Zellkinetik, HIV-RNA-Spiegel, zu erwartende Toxizität und nicht zuletzt von der Bereitschaft des Patienten zur antiretroviralen Therapie zu treffen.
 
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