Stöllberger C et al. |
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Antithrombotische Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz in 155 österreichischen Krankenhausabteilungen Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 1998; 5 (12): 495-500 Volltext (PDF) Summary Keywords: antithrombotische Therapie, Herzinsuffizienz, Kardiologie, Studie Ziel der Studie Zu evaluieren 1) wieviele Patienten mit Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz mit welcher antithrombotischen Therapie aus dem Krankenhaus entlassen werden, 2) ob das Vorhandensein von Risikofaktoren zusätzlich zur Herzinsuffizienz die Art der antithrombotischen Therapie beeinflußt, 3) ob das Vorhandensein von Demenz und Alkoholismus die Art der antithrombotischen Therapie beeinflußt und 4) ob es Unterschiede zwischen dem Typ der Krankenhausabteilung bei der Verwendung antithrombotischer Therapie gibt. Methode Im November 1996 wurde an 155 Krankenhausabteilungen in Österreich eine Erhebung durchgeführt. Eingeschlossen wurden 1566 Patienten mit Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz. Mittels eines Fragebogens wurden klinische Daten, Risikofaktoren und antithrombotische Therapie erfaßt. Ergebnisse Bei der Entlassung hatten 26% der Patienten eine orale Antikoagulation (OAK), 31 % Azetylsalizylsäure (ASS), 2 % eine Kombination von OAK und ASS und 41% keine antithrombotische Therapie. Die Risikofaktoren Alter > 65 Jahre, Hypertonie, Diabetes und früherer Schlaganfall beeinflußten nicht die Entscheidung für eine OAK. Demenz, aber nicht Alkoholismus, beeinflußte die Entscheidung gegen OAK. Konklusion OAK sollte häufiger bei Patienten mit Vorhofflimmern in Betracht gezogen werden, besonders bei Vorhandensein zusätzlicher klinischer Risikofaktoren. Schulung und Aufklärung von Ärzten und Organisationen des Gesundheitswesens sind notwendig, um Patienten mit Vorhofflimmern und Risikofaktoren zu identifizieren, und optimale Bedingungen für OAK zu schaffen. |