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Finking G et al.  
Ansatzpunkte für einen therapeutischen Einsatz von Phytoöstrogenen (Isoflavonen) bei postmenopausalen Frauen

Journal für Menopause 1998; 5 (5) (Ausgabe für Schweiz): 7-16
Journal für Menopause 1998; 5 (5) (Ausgabe für Deutschland): 7-16
Journal für Menopause 1998; 5 (5) (Ausgabe für Österreich): 7-16

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Keywords: IsoflavoneKardiologieLipideMenopausePhytoestrogen

In großen epidemiologischen Studien wurde gezeigt, daß die postmenopausale Östrogensubstitution bei Frauen das Herzinfarktrisiko deutlich vermindern kann. Diese Wirkung wird zum einen über metabolische Prozesse in der Leber (Senkung des LDL-Cholesterins, Erhöhung des HDL-Cholesterins), zum anderen durch einen direkten Einfluß auf die Gefäßwand (Antioxidation, Relaxation, Antiproliferation) vermittelt. Für den therapeutischen Einsatz von Östrogenen limitierend ist die Tatsache, daß sich die Inzidenz von Mamma- und Endometriumkarzinomen deutlich erhöht. Um die Entstehung von letzterem zu verhindern, wird durch zyklische Gabe eines Gestagens eine regelmäßige Abbruchblutung induziert. Gestagene sind jedoch in der Lage, den gewünschten atheroprotektiven Östrogeneffekt zu antagonisieren. Außerdem haben viele Frauen Probleme mit der persistierenden Monatsblutung. Daher gibt es therapeutische Versuche mit strukturell veränderten Östrogenen, aber auch Östrogenrezeptorantagonisten mit intrinsischer Rezeptorwirkung, die möglicherweise die gewünschten, insbesondere die atheroprotektiven Östrogenwirkungen ohne die Effekte an Brustdrüse oder Endometrium vermitteln. In dieser Hinsicht werden auch Isoflavone, pflanzliche Östrogene, untersucht, die in der Natur weit verbreitet sind und in zahlreichen Lebensmitteln, insbesondere in Sojaprodukten, vorkommen. In Organkultur- und Tierexperimenten, aber auch in klinischen Studien konnte gezeigt werden, daß Phytoöstrogene, wie Genistein und Daidzein, all die Wirkungen vermitteln können, durch die Östrogen die Atherosklerose vermindert. Gleichzeitig konnte eine Wirkung auf die Brustdrüse und das Endometrium nicht gesehen werden. Es wurden aber zusätzlich günstige Einflüsse auf den Knochenstoffwechsel und die Verminderung bestimmter Krebsarten beobachtet, so daß der therapeutische Einsatz von Phytoöstrogenen bei postmenopausalen Frauen von besonderer aktueller Bedeutung ist.
 
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