Saletu B et al. |
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Schlaflaboruntersuchungen zur Insomnie bei postmenopausalem Syndrom Journal für Menopause 1998; 5 (4) (Ausgabe für Schweiz): 29-37 Journal für Menopause 1998; 5 (4) (Ausgabe für Deutschland): 26-33 Journal für Menopause 1998; 5 (4) (Ausgabe für Österreich): 29-36 Volltext (PDF) Summary Keywords: Insomnie, Menopause, postmenopausales Syndrom, Schlaflabor, Schlafstörung Ziel der vorliegenden Untersuchung war der Vergleich objektiver und subjektiver Schlaf- und Aufwachqualitäten von Patientinnen mit einer Insomnie im Rahmen eines postmenopausalen Syndroms mit Normdaten. Methodik: 30 Patientinnen (Durchschnittsalter 57,3 Jahre) mit den ICD-10-Diagnosen einer Insomnie (G 47.0) im Rahmen eines postmenopausalen Syndroms (N 95.1) unterzogen sich über 2 Nächte (Adaptationsnacht, Basisnacht) einer Polysomnographie zur Quantifizierung der objektiven Schlafqualität sowie einer morgendlichen Testbatterie zur Messung der subjektiven Schlaf- und Aufwachqualität und thymopsychischer und noopsychischer Leistungen und psychophysiologischer Variablen am Morgen. Die Ergebnisse wurden mit Normdaten (N = 16, Durchschnittsalter 55,4 Jahre) mittels eines Mann-Whitney-U-Tests verglichen. Ergebnisse: Die Polysomnographie ergab bei den Patientinnen eine signifikant verlängerte Schlaflatenz, erhöhte Wachzeit innerhalb der gesamten Schlafperiode, eine erhöhte Anzahl von nächtlichem Erwachen, eine reduzierte Gesamtschlafzeit und Schlafeffizienz im Vergleich zur Norm. In der Schlafarchitektur zeigten Patientinnen erhöhte Dämmerschlafstadien S1 und reduzierte Schlafstadien S2 sowie einen erhöhten Stadienwechsel. Die subjektive Schlafqualität war signifikant verschlechtert, nicht jedoch die Aufwachqualität und Thymopsyche am Morgen. Andererseits war in der Noopsyche sehr wohl eine Verschlechterung der Gedächtnisleistung, Feinmotorik, Reaktionszeit, Reaktionszeitvariabilität, Anzahl der Einschluß- und Auslaßfehler im Reaktionstest objektivierbar. Psychophysiologische Meßgrößen wie Flimmerverschmelzungsfrequenz, Muskelkraft, Blutdruck und Puls unterschieden sich nicht signifikant. Konklusion: Patientinnen mit einer Insomnie im Rahmen eines postmenopausalen Syndroms weisen im Vergleich zur Norm signifikante Unterschiede in ihrer objektiven und subjektiven Schlaf- und Aufwachqualität auf. Diese Befunde unterscheiden sich in bestimmten Aspekten von jenen nach Angst- und affektiven Störungen. |