Rossmanith WG |
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Im Widerstreit: prophylaktische Ovariektomie in der Prä- und Perimenopause Journal für Menopause 1998; 5 (Sonderheft 1) (Ausgabe für Österreich): 26-31 Volltext (PDF) Summary Keywords: Menopause, prophylaktische Ovariektomie Werden Frauen nach dem vierzigsten Lebensjahr hysterektomiert und dabei die Ovarien belassen, so muß etwa jede zehnte Frau wegen eines später aufgetretenen malignen oder benignen Ovarialtumors erneut operiert werden. Zur Prävention eines Zweiteingriffes sowie Schutz vor einem Ovarialkarzinom wurde deshalb die prophylaktische bilaterale Ovariektomie während elektiver Eingriffe im Unterbauch für prä- und perimenopausale Frauen empfohlen. Dieser Ansicht stehen Bedenken vor den gesundheitlichen Folgen einer vorgezogenen chirurgischen Menopause entgegen, wie etwa die Entwicklung einer Osteoporose oder frühes kardiovaskuläres Altern. Die langzeitige Substitution mit Sexualhormonen beugt diesen Schäden durch Östrogenmangel vor; eine solche Behandlung kann jedoch wiederum Gefahren wie etwa die Entwicklung von hormonabhängigen Tumoren in sich bergen. Außerdem ist die mögliche Bedeutung der ovariellen Restfunktion nach der Menopause noch nicht hinreichend bekannt, etwa die Sekretion von ovariellen Androgenen zum Erhalt der Knochendichte. Unter der Voraussetzung der nachfolgenden strikten Anwendung einer individualisierten Hormonsubstitution kann eine prophylaktische Ovariektomie für Frauen über 45 Jahren bei elektiven Eingriffen im Unterbauch empfohlen werden. |