Six L et al. | ||||||
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Fertilität nach Sectio und vaginaler Entbindung Journal für Fertilität und Reproduktion 2005; 15 (4) (Ausgabe für Österreich): 16-18 Journal für Fertilität und Reproduktion 2005; 15 (4) (Ausgabe für Schweiz): 15-17 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Fertilität, Sectio caesarea, Studie, Subfertilität Fragestellung: Zahlreiche Studien aus den achtziger Jahren zeigten eine Assoziation von Sectio caesarea und nachfolgender In- bzw. Subfertilität. In den letzten Jahren haben sich sowohl die Operationstechnik als auch das perioperative Management stark verändert, und es kam zu einer Liberalisierung und Ausweitung der Indikationen für die Durchführung einer Sectio. In dieser retrospektiven Kohortenstudie wurde untersucht, ob es eine Korrelation zwischen Geburtsmodus und nachfolgender Fertilität gibt. Methode: Die retrospektive Studie wurde an insgesamt 908 Primiparae, die 1998 im AKH Wien entbunden wurden, durchgeführt. 381 dieser Frauen wurden per Sectio entbunden, 527 hatten eine vaginale Entbindung. Es wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren die Folgegeburten dieser 908 Frauen ermittelt. Für je zwei Altersgruppen (mütterliches Alter bei Erstgeburt ≤30 versus > 30 Jahre) wurde die Wahrscheinlichkeit einer Folgegeburt nach Sectio und nach vaginaler Entbindung über einen Zeitraum von fünf Jahren mittels Kaplan- Meier-Analysen errechnet. Ergebnisse: Es konnte unabhängig vom Alter der Frauen kein Unterschied zwischen beiden Gruppen festgestellt werden (Frauen ≤30: 27,6% nach Sectio versus 28,3% nach vaginaler Entbindung; p = 0,74; Frauen > 30: 19,3 % nach Sectio versus 27,4 % nach vaginaler Entbindung; p = 0,13). In der Sectiogruppe fand sich jedoch ein signifikanter Unterschied in der Wahrscheinlichkeit einer Folgegeburt zwischen jüngeren und älteren Frauen (Frauen ≤30: 27,6 % versus 19,3% bei Frauen > 30, p = 0,03). In der Kontrollgruppe fand sich bezüglich des Alters kein Unterschied (28,3% bei Frauen ≤30 versus 27,4 % bei Frauen > 30, p = 0,48). Schlußfolgerung: Die sekundäre Fertilität ist unabhängig vom Geburtsmodus. |