Wallner H | ||||||||||||||||
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Fallbericht: Transbrachiales Karotisstenting bei kompliziertem Aortenbogen Zeitschrift für Gefäßmedizin 2006; 3 (1): 13 Volltext (PDF) Fallbeschreibung Abbildungen mit Filmsequenzen
Keywords: Angiographie, Arteria carotis, Fallbericht, Gefäßmedizin, Kardiologie, Koronarangiographie, Stent Vorgeschichte Die 74jährige Patientin wird von der neurologischen Abteilung (Prim. Dr. Michael Huemer) nach linkszerebralem ischämischem Insult (TIA), bei hochgradiger linksseitiger ACIStenose, zur endovaskulären Therapie zugewiesen. Bekannt waren eine koronare Herzerkrankung bei Zustand nach perkutaner koronarer Intervention eines funktionellen LAD-Verschlusses im NYHA-Stadium II. Angiographie Die Aortographie zeigte den Abgang der Arteria brachiocephalica und der linken Arteria carotis communis von einem gemeinsamen Stamm entsprechend einem Typ II nach Myla (1996). Dieser sogenannte „bovine arch“ findet sich bei ca. 10 % der Bevölkerung. Am Abgang der Arteria carotis interna links zeigte sich eine nicht kalzifizierende exzentrische 90%-Stenose. Die rechte A. carotis und die intrazerebrale Angiographie waren unauffällig. Karotisstenting Primär wurde versucht, die Intervention von transfemoral mittels Kathetertechnik (Vistabritetip CBL MOD 8F, Cordis™) durchzuführen, wobei jedoch aufgrund des spitzen Abgangswinkels der linken A. carotis communis trotz seriell steiferer Drahtsysteme („back loading serial stiffening technique“) kein ausreichendes Backup erzielt wurde. Der Wechsel auf ein langes Schleusensystem (Terumo™ 7F, 90 cm) und hydrophile Katheter (slip cath – Aqua Tempo, Cordis™) entsprechend einer Front-loading-Teleskoptechnik war ebenfalls frustran. Es wurde der Entschluß für einen transbrachialen Zugang von der rechten Armseite gefaßt mit problemloser Plazierung des 8F-Vistabritetip-Katheters, CBL MOD in die A. carotis communis links, wobei als Ankerdraht ein Supra Core 0,035 × 300 (Guidant™) verwendet wurde. Nach Prädilatation unter Neuroprotektion (Emboshield, Abbott™) erfolgte die Positionierung eines Stents (Accu Link, 7–10/30 mm, Guidant™) sowie die Optimierungsdilatation (Viatrac 5,5 × 20, Guidant™). Nach Filterentfernung und Anwendung von Angioseal (St. Jude™) konnte der Eingriff ohne Komplikationen erfolgreich beendet werden. Zusammenfassung Limitationen der Endovaskulartherapie von Stenosen der Arteria carotis liegen oft in einer komplizierten Anatomie des Aortenbogens und Komplikationen in atheromatösen Veränderungen desselben. Die Einteilung nach Myla sieht neben einer regulären Anatomie (Typ I) den Typ II mit Ursprung aus einem gemeinsamen Segment mit der A. brachiocephalica und einer zusätzlichen Aortenelongation (Typ III) vor. In der gezeigten Kasuistik konnte die Intervention einer linken A.-carotis-interna-Stenose von transbrachial erfolgreich durchgeführt werden. |