Lass H et al. | ||||
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Das Human Factors Projekt im Wilhelminenspital - mehr Sicherheit in der Medizin Journal für Fertilität und Reproduktion 2006; 16 (1) (Ausgabe für Österreich): 7-11 Journal für Fertilität und Reproduktion 2006; 16 (1) (Ausgabe für Schweiz): 6-9 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Geburtshilfe, Gynäkologie, Human-Factors-Forschung "Aus Fehlern lernt man" – jedoch nur dann, wenn dieses Thema auch offen angesprochen wird. Um die Patientensicherheit an der Gynäkologisch- Geburtshilflichen Abteilung des Wilhelminenspitals zu optimieren, kommen seit nunmehr zwei Jahren Methoden der Human-Factors-Forschung zur Anwendung. Diese Sicherheitsinstrumente werden in der Luftfahrt bereits seit Jahrzehnten erfolgreich angewandt und sind zum Teil sogar gesetzlich vorgeschrieben. Zentrales Anliegen ist hierbei die genaue Analyse der sicherheitsrelevanten Abläufe und somit ein kritisches Hinterfragen der täglichen Routine. Denn bevor ein Mensch einen Fehler begehen kann, muß er zuerst die passenden Voraussetzungen dafür vorfinden: im System. Der Einsatz von Analysegruppen und Checklisten bietet in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, zum einen die Genese von Fehlern exakt zu überprüfen und zum anderen mit Hilfe eines klaren Leitfadens Unsicherheiten bereits im Vorfeld zu reduzieren. Höchstleistungen in der Medizin sind nur dann möglich, wenn hochqualifizierte Menschen unter ebenso qualitativ hochwertigen Bedingungen zusammenarbeiten können. Effiziente und wertschätzende Kommunikation im Team bildet die Grundlage für eine solche Zusammenarbeit. Und genau hier setzt der Human-Factors-Gedanke an: In einer Arbeitsumwelt, die von enormer Verantwortung, Stress und Leistungsdruck geprägt ist, muß der wichtigste Sicherheitsfaktor gestärkt und gesichert werden: der Mensch. |