Schrader J et al. | ||
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Morbidität und Mortalität nach Schlaganfall bei Patienten mit Diabetes mellitus (MOSES) Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2006; 10 (2): 9-12 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Blutdruck, Diabetes mellitus, Hypertonie, MOSES-Studie Hintergrund: Die MOSES-Studie war die erste Studie, die signifikante Vorteile einer antihypertensiven Behandlung mit Eprosartan gegenüber Nitrendipin in der Sekundärprävention von Patienten mit Bluthochdruck nach Schlaganfall zeigen konnte. In einer Subgruppenanalyse verglichen wir die Wirkungen einer Bluthochdruckbehandlung mit Eprosartan und Nitrendipin auf die zerebro- und kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität bei den Diabetikern innerhalb der MOSES-Studie. Methoden: Im Rahmen der entsprechend dem PROBE-Design (prospektiv, randomisiert, kontrolliert, offen, verblindete Endpunktbewertung) durchgeführten MOSES-Studie ordneten wir die insgesamt 498 Patienten der MOSES- Studie mit Diabetes mellitus in Abhängigkeit der erhaltenen Therapie der Eprosartan- bzw. Nitrendipin-Gruppe zu und untersuchten sie hinsichtlich der Häufigkeit primärer Endpunkte und zerebro- und kardiovaskulärer Ereignisse. Als primärer Endpunkt galten alle Todesfälle und alle rezidivierenden zerebro- und kardiovaskulären Ereignisse. Ergebnisse: Es gab keine relevanten Unterschiede in den demographischen Daten zwischen der Nitrendipin- und Eprosartan-basierten Therapiegruppe. Bei initial vergleichbaren Blutdruckwerten (150,7/85,2 mmHg und 152,3/86,1 mmHg) zeigten sich nach 3 Monaten in der Eprosartan-Gruppe höhere systolische und diastolische Werte, die nach 12 Monaten (140,3/80,4 mmHg versus 135,9/78,5 mmHg) sowie nach 36 Monaten (140,1/82,4 mmHg versus 134,9/78,8 mmHg) sogar statistisch signifikant höher als in der Nitrendipin-Gruppe waren. Während primäre Endpunkte, zerebro- und kardiovaskuläre Ereignisse keinen signifikanten Unterschied zwischen der Eprosartan- und der Nitrendipin-Therapiegruppe aufwiesen, traten sie hingegen bei den Diabetespatienten im Vergleich zu den Nichtdiabetikern signifikant häufiger (p = 0,001) auf. Schlußbetrachtung: Obwohl die Blutdrucksenkung bei Diabetikern unter Nitrendipin signifikant besser war als unter Eprosartan, gab es keinen Unterschied in der Ereignisrate zwischen beiden Gruppen. Dieser fehlende Unterschied ist auf die unterschiedliche Blutdrucksenkung zurückzuführen. Dies unterstreicht den vorrangigen Stellenwert der Blutdrucksenkung bei Hochrisikopatienten gegenüber möglichen substanzspezifischen "beyond blood pressure"-Effekten von Antihypertensiva. |