Pürerfellner H et al. | ||||||||||
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Vergleich zweier Ablationsstrategien in der Behandlung von therapierefraktärem Vorhofflimmern - Entwicklung und Ergebnisse über einen 5-Jahreszeitraum Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2006; 13 (11-12): 336-343 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: atriale Ablation, Katheter, segmentale ostiale Isolation, SOI, Studie, Vorhofflimmern Einleitung: In der Entwicklung der kathetergestützten Ablation von Vorhofflimmern (atrial fibrillation, AF) haben sich in den letzten Jahren zwei verschiedene Ablationsstrategien etabliert: Die segmentale ostiale Isolation (SOI) der Pulmonalvenen (PV) und die zirkumferentielle atriale Ablation (wide area circumferential ablation, WACA) außerhalb des PV-Trichters ohne/mit Isolation an den PV. Der klinische Nutzen dieser Strategien bei verschiedenen Formen von AF ist bislang nicht völlig geklärt. Wir berichten über unsere Erfahrungen in einem Zeitraum von 5 Jahren, in dem diese Verfahren an unserer Abteilung etabliert wurden. Methodik: Die Patienten (Pat.) wurden in den Jahren 2001 bis 2003 vorwiegend der SOI und in den Jahren 2004 bis 2005 der WACA unterzogen. Die angewandte Ablationstechnologie verblieb dabei über den gesamten Beobachtungszeitraum konstant (extern gekühlte Ablation, Limitierung der Energie auf maximal 30 W; 2 Untersucher). Die Pat. wurden 1, 3 und 6 Monate nach der Letztprozedur nachuntersucht. Der klinische Erfolg wurde als Anfallsfreiheit (ohne/mit Antiarrhythmika) nach 6 Monaten definiert. Ergebnisse: Insgesamt wurden bei 200 Pat. (82 % männlich; 18 % weiblich) im Alter von 53 ± 10 Jahren (Range 25–73 Jahre) 276 Prozeduren durchgeführt. 116 Pat. (58 %) wurden dabei einer SOI und 84 Pat. (42 %) einer WACA unterzogen. Bei 81 % der Pat. war AF paroxysmal und bei 19 % chronisch (persistierend bzw. permanent). Die Anzahl der Prozeduren war in der SOI-Gruppe signifikant höher als in der WACA-Gruppe (1,41 vs. 1,09; p < 0,0001). Der klinische Erfolg für die WACA (ohne/mit gleichzeitiger PV-Isolation) erschien sowohl für paroxysmales AF (89 % und 86 % vs. 79 %) als auch für chronisches AF (100 % und 95 % vs. 82 %) höher. Die Anzahl symptomatischer interventionspflichtiger Stenosen (> 50 %) ist für die WACA (0 % und 2 %) im Vergleich zur SOI (6,9 %) gering und mit zunehmender Erfahrung deutlich rückläufig. Schlußfolgerung: Signifikant mehr Prozeduren wurden bei der SOI durchgeführt. Die SOI erscheint sowohl für paroxysmales als auch für chronisches AF der WACA unterlegen, wobei die Effektivität der WACA bei chronischem AF zunimmt. Der Nutzen einer zusätzlichen PVIsolation bei der WACA verbleibt unklar. Die Rate interventionspflichtiger PV-Stenosen für die WACA ist gering und mit zunehmender Erfahrung weiter rückläufig. |