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Pölzl G et al.  
Machbarkeit und Effizienz einer extramuralen Nachsorge von Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz - das Tiroler Modell

Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2007; 14 (1-2): 13-17

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Keywords: dekompensierte Herzinsuffizienzextramurale NachsorgeKardiologieStudieTiroler Modell

Dekompensierte Herzinsuffizienz ist die häufigste Ursache für stationäre Behandlung bei älteren Patienten. Die Wiederaufnahmerate innerhalb der ersten Monate beträgt bis zu 50 %. Durch ein umfassendes Patientenmanagement kann die Zahl der Krankenhauswiederaufnahmen reduziert werden. In der vorliegenden Pilotstudie sollen neben Machbarkeit und Effizienz auch die ökonomischen Konsequenzen einer auf den Großraum Innsbruck zugeschnittenen Ambulanz-basierten Heimbetreuung von älteren Patienten mit Herzinsuffizienz (HI) durch speziell geschultes Pflegepersonal untersucht werden. Von Juli bis September 2003 wurden 17 Patienten, die wegen dekompensierter HI an der Universitätsklinik Innsbruck stationär behandelt wurden, in die Studie eingeschlossen. Nach intensiver Schulung durch speziell ausgebildete "HI-Schwestern" und Therapieoptimierung in der HI-Ambulanz wurden acht Patienten einer Interventionsgruppe und neun Patienten einer Kontrollgruppe randomisiert zugeordnet. Patienten der Interventionsgruppe wurden nach der Entlassung und in weiterer Folge in variablen Abständen von der "HI-Schwester" zu Hause besucht und die Therapie in Absprache mit der HI-Ambulanz angepaßt. Patienten der Kontrollgruppe wurden dem niedergelassenen Arzt zur weiteren Betreuung zugewiesen. Die Wiederaufnahmerate innerhalb von sechs Monaten betrug in der Interventionsgruppe 37 %, in der Kontrollgruppe 78 % (p < 0,05). Die Zeit bis zur Wiederaufnahme (127 ± 24 vs. 84 ± 23 Tage) war in der Interventionsgruppe tendenziell länger als in der Kontrollgruppe. Ebenso zeigte sich in der Interventionsgruppe nach sechs Monaten ein Trend zu einer verbesserten neurohumoralen Therapie. Die Reduktion der Krankenhauswiederaufnahmen ist nach Abzug der Kosten für die HI-Schwester mit einer Kosteneinsparung von € 2266/Patient/Jahr verbunden. Auf das gesamte Bundesland Tirol hochgerechnet würde ein derartiges Hybrid-Betreuungsmodell eine Kosteneinsparung von ca. € 1,172.820 jährlich bedeuten. Diese Pilotstudie zeigt die Machbarkeit einer Ambulanz-basierten Nachbetreuung von älteren Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz durch eine mobile Pflegekraft unter Berücksichtigung der in Österreich notwendigen gesetzlichen Voraussetzungen. Mit diesem Hybrid- Betreuungsmodell ist eine Reduktion der Krankenhauswiederaufnahmen und damit eine Senkung der krankheitsbezogenen Kosten möglich.
 
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