Köhler P et al. |
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Anormale Verteilung der Knochendichte auf benachbarte Lendenwirbel bei Osteoporosepatienten mit und ohne Fraktur Journal für Mineralstoffwechsel & Muskuloskelettale Erkrankungen 1998; 5 (1): 15-21 Volltext (PDF) Summary Keywords: Fraktur, Knochendichte, Lendenwirbelsäule, Mineralstoffwechsel Hintergrund Das individuelle Frakturrisiko bei Osteoporose kann nicht alleine aus den densitometrischen Meßergebnissen bestimmt werden, da die Variabilität hoch ist und sich Daten von Patienten mit Knochenbrüchen und diejenigen von gesunden Vergleichspersonen stark überschneiden. Die konventionelle spinale CT-Osteodensitometrie (QCT) verwendet Durchschnittwerte aus Einzelmessungen an mehreren Wirbelkörpern. Die Aussagekraft dieser Untersuchung kann möglicherweise gesteigert werden, wenn die Variabilität dieser Einzelmessungen genauer analysiert wird. Methoden Es wurden retrospektiv die Knochenmineraldichte (KMD)-Daten der spinalen QCT von 139 Patienten ausgewertet. Die Patienten wurden in sechs Gruppen mit normaler bis stark verminderter durchschnittlicher Knochendichte (Spongiosa) eingeteilt und die relativen Knochendichten von LWK 2 und 3 bezogen auf den jeweils nächsthöheren Wirbelkörper ausgewertet. Die durchschnittliche Verteilung aller Patienten ohne Frakturen wurde festgehalten und die Häufigkeit der Abweichungen von dieser Durchschnittsverteilung nach der Knochendichte und dem Vorhandensein von Frakturen analysiert. Ergebnisse Die Knochendichte der Kortikalis nahm von LWK 1 nach LWK 2 um 9 % und von LWK 2 nach LWK 3 um weitere 5 % zu. Die Spongiosadichte stieg bei Patienten mit normaler mittlerer Knochendichte zwischen LWK 1 und LWK 3 nur um 2 %, fiel jedoch bei Patienten mit stark reduzierter Knochendichte um bis zu 20 % ab. Durchschnittlich erhielten wir eine Abnahme um 3 % von LWK 1 nach LWK 2 und um nochmals 2 % von LWK 2 nach LWK 3. Alle 19 Patienten mit Osteoporose und bereits manifesten Wirbelfrakturen wichen in mindestens einem der vier Werte mehr als eine Standardabweichung vom Durchschnitt ab, d. h. die Knochendichteverteilung war atypisch. Andererseits hatten von den 57 Patienten mit Osteoporose (KMD < 100 mg/cm3), die keine Frakturen aufwiesen, 18 (32 %) keine solchen Abweichungen. Schlußfolgerung Es sollte geprüft werden, ob Patienten mit niedriger Knochendichte, aber mit regulärer Verteilung über die benachbarten Wirbel einem individuell geringeren Frakturrisiko unterliegen. Die Auswertung kann ohne zusätzliche Strahlenbelastung aus den bereits jetzt bei jeder QCT erhobenen Daten erfolgen. |