Göretzlehner G | ||
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Langzyklus - Orale Ovulationshemmer als Mikropillen ohne Pause Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2007; 4 (3): 140-142 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Androgenisierungserscheinung, Blutungsrhythmus, CMA, Kontrazeption, Langzyklus, orale Kontrazeption Bedingt durch die niedrigeren Schwangerschafts- und Geburtenraten im Vergleich zu früher, erleben Frauen in den Industrieländern heute bis zu 450 Menstruationen. Umfragen haben gezeigt, daß die Mehrzahl der Frauen gerne teilweise auf die Menstruation verzichten würde. Die normale Menstruation ist bei vielen Frauen mit erheblichen Beschwerden verbunden, die nach konventioneller, zyklischer Pilleneinnahme mit regelmäßiger Hormonentzugsblutung meist nur noch abgeschwächt auftreten. Durch die Langzykluseinnahme können diese Beschwerden behoben und damit therapeutische Effekte erzielt werden. Weltweit wird heute der 84tägige oder 63tägige Einnahmemodus mit 7tägiger Pillenpause favorisiert. Die Halbwertszeit der benutzten Gestagene ist dabei belanglos. CMA-haltige Mikropillen werden insbesondere bei Androgenisierungserscheinungen und Dysmenorrhoe zum Langzyklus eingesetzt. Zu Beginn des Langzyklus auftretende Zusatzblutungen, Spottings und Durchbruchblutungen regulieren sich mit Gewöhnung an den gewählten Langzyklus meist von allein. Die Vorteile des Langzyklus beruhen insbesondere auf der partiellen Ausschaltung der Hormonentzugsblutungen und dem damit verbundenen Verschwinden menstruationsbedingter und zyklusabhängiger Beschwerden mit einer Verbesserung der Lebensqualität. Ob die mit diesem Einnahmemodus verbundenen Risiken und Nebenwirkungen höher sind als bei der konventionellen Anwendung, läßt sich erst anhand langfristiger Erfahrungen sichern. |