Weber T et al. |
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Schlaganfall - was der Kardiologe beitragen kann Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2001; 8 (9): 353-357 Volltext (PDF) Summary Keywords: Insult, Kardiologie, Schlaganfall Die Möglichkeit einer kardialen Embolie muß bei jedem ischämischen zerebralen Insult (auch bei Vorliegen einer Karotisstenose) bedacht werden. Rezente Daten aus der NASCET-Studie zeigen, daß auch in einem Kollektiv mit primär niedrigem Risiko für eine kardiale Embolie (Ausschlußgrund am Studienbeginn) letztlich 20 % der Insulte im Follow-up von Patienten mit asymptomatischen Karotisstenosen kardiale Ursachen hatten. Diese Patienten hätten von einer Endarteriektomie nicht profitiert. Der vorliegende Artikel beschreibt Erkrankungen des Herzens und der Aorta, die mit einer erhöhten Insulthäufigkeit durch Embolien in Zusammenhang gebracht werden. Mangels entsprechender Evidenz aus prospektiv-randomisierten Studien, die derzeit im Gange sind, muß sich die Therapie vieler dieser Krankheitsbilder an den vorhandenen, großteils retrospektiven Untersuchungen sowie an einer individuellen Nutzen-Risiko-Analyse orientieren. Der Einsatz der transthorakalen Echokardiographie im Rahmen des Insults ist indiziert bei jungen Patienten sowie bei allen Patienten mit kardialen Symptomen. Die transösophageale Echokardiographie erlaubt darüber hinaus die optimale Darstellung des interatrialen Septums, des linken Vorhofs inklusive Spontankontrast, des linken Herzohrs und eines Großteils der intrathorakalen Aorta. Diese Untersuchung sollte im Rahmen des Insults bei Patienten unter 45 Jahren, bei Patienten mit fraglich relevanter zerebrovaskulärer Erkrankung, bei Patienten mit abrupten Verschlüssen grosser peripherer oder viszeraler Arterien durchgeführt werden sowie bei jenen, bei denen sich aus einer der oben beschriebenen Pathologie eine therapeutische Konsequenz ergibt. |