Krause und Pachernegg
Verlag für Medizin und Wirtschaft
Artikel   Bilder   Volltext

Mobile Version
A-  |   A  |   A+
Werbung
 
Summary
Hammerstingl C et al.  
Peri-operatives Bridging einer oralen Antikoagulation bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz

Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2009; 16 (7-8): 290-294

Volltext (PDF)    Summary    Abbildungen   

Abb. 1: Therapieregime



Keywords: ACCPAntikoagulationKardiologiePneumologie

In der aktualisierten ACCP 2008-Leitlinie wird die Aufnahme einer überbrückenden gerinnungshemmenden Therapie mit Heparinen empfohlen, wenn die dauerhafte orale Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten bei Patienten mit erhöhtem Thromboembolierisiko unterbrochen werden muss. Diese kurzfristige gerinnungshemmende Therapie wird kurz "Bridging" genannt und niedermolekulare Heparine sind dem unfraktionierten Heparin in dieser Situation vorzuziehen. Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz haben aus verschiedenen Gründen a priori ein erhöhtes peri-interventionelles Blutungsrisiko und die Dosierung einer Heparintherapie ist schwer steuerbar. Diese Patienten sind meist relativ älter und haben mehrere therapeutisch-relevante (Co-) Morbiditäten. Demographische Untersuchungen zeigen, dass ca. 1/3 aller Patienten mit symptomatischen kardialen Erkrankungen begleitend eine chronische Niereninsuffizienz aufweisen. Nationale und internationale Therapierichtlinien geben keine eindeutigen Empfehlungen zu dem peri-operativen Management einer oralen Antikoagulation bei diesem vulnerablen Patientenkollektiv. Eine Therapie mit unfraktioniertem Heparin ist nur unter engmaschigen Laborkontrollen in einem stationären Umfeld durchzuführen. Der Nutzen eines Monitorings der gerinnungshemmenden Wirkung der niedermolekularen Heparine durch Messung der anti-Faktor-Xa-Aktivität zur Steuerung des Bridgings ist nicht ausreichend untersucht. Die Ergebnisse mehrerer Studien belegen bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom die Sicherheit und Effektivität einer empirischen Dosisreduktion der niedermolekularen Heparine nach einfacher Kalkulation der Nierenfunktion. Unsere eigenen Erfahrungen bestätigen die Übertragbarkeit dieses Therapieansatzes auf das peri-operative Bridging. Eine unkritische Messung der anti-Faktor-Xa-Aktivität als Surrogatparameter des gerinnungshemmenden Effekts der niedermolekularen Heparine kann nicht empfohlen werden.
 
copyright © 2000–2025 Krause & Pachernegg GmbH | Sitemap | Datenschutz | Impressum
 
Werbung