Pannek J et al. |
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Therapie der Dertrusorhyperreflexie durch sakrale Rhizotomie Journal für Urologie und Urogynäkologie 2001; 8 (3) (Ausgabe für Schweiz): 6-12 Journal für Urologie und Urogynäkologie 2001; 8 (4) (Ausgabe für Österreich): 7-14 Volltext (PDF) Summary Keywords: Dertrusorhyperreflexie, Querschnittlähmung, sakrale Rhizotomie, Urologie Ziele: Suprasakrale Querschnittlähmungen (sQSL) können eine Detrusorhyperreflexie mit autonomer Dysreflexie bedingen. Bei erhaltener struktureller Integrität der Blase können Speicherfunktion und Blutdruck durch sakrale Rhizotomien wieder normalisiert werden. Methoden: Bei 9 Patienten mit sQSL (1 Frau, 8 Männer; mittleres Alter 30 Jahre) wurde eine intradurale Rhizotomie der dorsalen Sakralwurzeln S2-S4/5 durchgeführt. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 29,3 Monate. Ergebnisse: Passagere Komplikationen waren Kopfschmerzen (n = 3), Diarrhoe (n = 2), Hypotonie (n = 2), Obstipation (n = 2) und Deafferentierungsschmerz (n = 1). Die Blasenkapazität stieg von 177,8 ± 39,6 ml auf 668,9 ± 64,3 ml, der intravesikale Druck wurde von 89,3 ± 19,1 auf 20,2 ± 2,7 cm H2O gesenkt. Bei den 5 Patienten mit Dysreflexie normalisierte sich der Blutdruck. 5 Patienten entleerten ihre Blase mittels intermittierendem Katheterismus, 4 Patienten erhielten in einem zweiten Eingriff eine kontinente Vesikostomie, die in 2 Fällen in eine Harnableitung umgewandelt werden mußte. Schlußfolgerung: Die sakrale Deafferentation stellt bei ausgewählten Patienten eine effektive Alternative zur supravesikalen Harnableitung dar. Der therapeutische Wert einer kombinierten kontinenten Vesikostomie muß weiter evaluiert werden. |