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Weigel M et al.  
Chronische Infektionen mit Hepatitis-Viren - ein reproduktionsmedizinisches Problem?

Journal für Fertilität und Reproduktion 2001; 11 (4) (Ausgabe für Österreich): 19-25

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Keywords: FertilitätHepatitisVirologie

In Deutschland und Österreich sind derzeit etwa 1,5 Mio. Menschen chronisch mit Hepatitisviren der Gruppen B und C infiziert, die Mehrzahl davon im reproduktionsmedizinischen Alter. Bei Kinderwunsch ist neben der hepatologischen Situation insbesondere das horizontale und vertikale Transmissionsrisiko zu berücksichtigen. Bei Hepatitis B kann die sexuelle Übertragung durch Vakzinierung vermieden und das materno-fetale Transmissionsrisiko durch Simultanimpfung aller Neugeborenen minimiert werden. Die mittelfristige Prognose connatal infizierter Kinder ist eher günstig. Chronisch infizierte Männer sollten aber darüber informiert werden, daß nach derzeitigem Wissensstand die Möglichkeit einer paterno-fetalen Infektion durch infizierte Spermien nicht auszuschließen ist. Bei Hepatitis C erfordert die zuverlässige Prävention der sexuellen Transmission den Gebrauch von Kondomen. Das materno-fetale Übertragungsrisiko ist gering, die Langzeitprognose connatal infizierter Kinder jahrzehntelang günstig. Bei Infektion des (Ehe-) Mannes kann zur Risikoreduktion eine Assistierte Reproduktion mit aufbereiteten Spermien angeboten werden. Bei Beachtung der üblichen Standards birgt die reproduktionsmedizinische Behandlung bei chronischen Infektionen mit Hepatitis-Viren weder ein nennenswertes Risiko für das Laborpersonal, noch für die Mitpatient(inn)en. Unter definierten Voraussetzungen gilt dies auch für die Kryokonservierung und Lagerung. Grundsätzlich sollte vor jeder reproduktionsmedizinischen Intervention die Möglichkeit einer Viruselimination geprüft werden, auch wenn sich hierdurch der Eintritt der Schwangerschaft verzögert.
 
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