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Möller-Leimkühler AM  
DFP: Depression bei Männern: Eine Einführung

Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2010; 11 (3): 11-20

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Abb. 1: Krankheitstage - Männer Abb. 2: Suizide - Deutschland Abb. 3: Aggression - Suizid



Keywords: DepressiongenderMannPsychiatrieStress

Frauen erkranken etwa 2–3× häufiger an einer Major Depression als Männer. Haben Männer folglich ein geringeres Depressionsrisiko als Frauen oder sind Depressionen bei Männern unterdiagnostiziert? Das ist die zentrale Frage dieses einführenden Beitrags, der – ausgehend von den pathogenen Aspekten traditioneller Maskulinität – Pfade der Depressionsentwicklung über männliche Stressvulnerabilität und -verarbeitung bis zum Suizid aufzeigt. Diese Pfade sind charakterisiert durch eine mangelnde Hilfesuche von Männern, durch externalisierende Stressverarbeitungsmuster, die typisch sind für Männer, und durch einen Gender- Bias in der Depressionsdiagnostik, der zu einer systematischen Unterdiagnostizierung der Depression von Männern führt, aber auch Fehldiagnosen wie Alkoholabhängigkeit oder antisoziale Persönlichkeitsstörung begünstigt. Besonderheiten der Depression bei Männern betreffen sowohl die Risikofaktoren, die insbesondere auf Bedrohungen des sozialen Status oder auf Statusverlust zurückgeführt werden können, als auch die Symptomatik, die sich deutlich von der prototypischen Depressionssymptomatik der Frauen unterscheiden kann („männliche Depression“). Neben der Darstellung des aktuellen Forschungsstandes werden Fragen der Spezifität „männlicher Depression“ und der geschlechterspezifischen Depressionstherapie angesprochen sowie Implikationen für die psychiatrische Praxis abgeleitet. Die bisherige Befundlage zur Depression bestätigt, wie wichtig eine geschlechtersensible Perspektive in Forschung und Praxis ist, insbesondere bei Erkrankungen, die als geschlechtstypisch gelten.
 
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