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Mueck AO et al.  
Angiogenetische und anti-angiogenetische Wirkungen von Estradiol und seinen Metaboliten

Journal für Menopause 2001; 8 (4) (Ausgabe für Schweiz): 9-12
Journal für Menopause 2001; 8 (4) (Ausgabe für Deutschland): 7-11
Journal für Menopause 2001; 8 (4) (Ausgabe für Österreich): 7-11

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Keywords: AngiogeneseMenopauseMetabolitÖstradiol

In atherosklerotischen Plaques finden sich nahezu immer auch neu gebildete Mikrogefäße. Somit scheint die Angiogenese auch für die Entwicklung atherosklerotischer Plaques wichtig zu sein, und eine antiangiogenetische Behandlung dürfte ein interessanter antiatherosklerotischer Therapieansatz sein. Für 2-Methoxyestradiol, einen endogenen Estradiolmetaboliten, wurden bereits starke antiangiogene Wirkungen gezeigt. In der vorliegenden Arbeit wurde die Wirkung von 14 Estradiolmetaboliten auf die Proliferation kultivierter Endothelzellen menschlicher Nabelschnurvenen untersucht und mit der ihrer Muttersubstanz, Estradiol, verglichen. Die Dosis-Wirkungsbeziehungen wurden über den Konzentrationsbereich 10?8 bis 10?5 M getestet. Estradiol zeigte ein biphasisches Verhalten; in niedriger Dosis Stimulation, in hoher Hemmung. Bei allen 10 getesteten A-Ring-Metaboliten wurden in niederer Dosis ebenfalls Stimulationen beobachtet. Bei hoher Dosierung wurden bei 5 Metaboliten, 2-Hydroxyestron, 2-Hydroxyestradiol, 2-Hydroxyestriol, 4-Hydroxyestron und 4-Hydroxyestradiol, signifikante Hemmungen erzielt, die in vier Fällen zu mehr als 90%iger Reduktion des Zellwachstums führten. Die Methylierung dieser Metaboliten führte mit einer Ausnahme zu einer Aufhebung der proliferationshemmenden Wirkung. 2-Methoxyestradiol bildete diese Ausnahme. Bei den D-Ring-Metaboliten wurden, abgesehen von einer leicht stimulierenden Wirkung in niederen Dosen bei Estron, Estriol und Estetrol, keine ausgeprägten proliferationsbeeinflussenden Effekte beobachtet. 16alpha-Hydroxyestron zeigte in hohen Dosierungen eine geringe Hemmwirkung. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, daß neben 2-Methoxyestradiol auch andere endogene Estradiolmetaboliten potente antiangiogene Substanzen sind. Da einige dieser Metaboliten nahezu keine estrogenen Eigenschaften aufweisen, könnten sie für eine Langzeitbehandlung bei Mann und Frau eingesetzt werden. Dies ist von besonderem Interesse für die klinisch-pharmakologische Forschung, da neue Aspekte zur Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen auftreten.
 
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