Kupka MS et al. |
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IT-unterstütztes Geschäftsprozessmanagement am Beispiel einer universitären reproduktionsmedizinischen Einrichtung Journal für Fertilität und Reproduktion 2001; 11 (5) (Ausgabe für Österreich): 13-16 Volltext (PDF) Summary Keywords: Fertilität, Informationstechnologie, Management, Reproduktionsmedizin Fragestellung: Um die Frage zu klären, ob sich eine in vielen Industriezweigen schon selbstverständliche Prozeßanalyse mittels einer speziellen Software effizienzsteigernd und Ressourcen-sparend auswirkt, wurden standardisierte Arbeitsabläufe einer reproduktionsmedizinischen Einrichtung analysiert. Material und Methode: Das Software-Tool eines deutschen Herstellers, das unter Windows 95 zunächst als Einzelplatz-Version genutzt wurde, konnte mittels einer Oracle-Datenbank alle für das Geschäftsprozeßmanagement relevanten Informationen verwalten. In diesem Workflow- basierten Anwendungssystem wurden die wesentlichen Arbeitsabläufe einer standardisierten Prozedur abgebildet und mit wirtschaftlichem Zahlenmaterial verbunden. Ergebnisse: Die Nutzung aller in den Objektspeichern und Verknüpfungselementen der Software möglichen Hintergrundinformation war nicht möglich. Hier zeigte sich, daß nur bis zu einem gewissen Abstraktionsgrad die Dateneingabe sinnvoll war. Hintergrundinformationen zu Materialverbrauch und Zeitaufwand pro medizinischer oder administrativer Tätigkeit stammten aus zwei unabhängigen Evaluierungen durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Bei der Zuordnung von Zeitressourcen (Arzt, medizinisch-technischer Dienst, Pflegebereich) mußte mit Mittelwerten gearbeitet werden, da das ständig wechselnde Team aus Personen unterschiedlicher Berufserfahrung und Ausbildungsgrade bestand. Eine Übertragung der Aussagefähigkeit von Prozeßanalysen aus dem Industriebereich in das deutsche Gesundheitssystem, speziell in einer Abteilung einer Universitätsklinik, scheint nicht möglich. Schlußfolgerung: Die Einführung eines IT-unterstützten Geschäftsprozeßmanagements am Beispiel einer universitären Reproduktionsmedizinischen Einrichtung konnte zeigen, daß Kostenersparnisse möglich sind. Die Entkoppelung von Leistungserbringung und Finanzrückfluß in einer komplexen medizinischen Einrichtung bewirkt jedoch ein anderes Vorgehen als bei rein betriebswirtschaftlich ausgerichteten Industriezweigen. |