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Spektrum der Ovarialfunktion im Klimakterium: Praktische Bedeutung für Endokrinologie und Reproduktionsmedizin Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2010; 4 (4) (Ausgabe für Österreich): 6-11 Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2010; 4 (4) (Ausgabe für Schweiz): 25-30 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: AMH, Eizellreifung, Endokrinologie, L-Arginin, Ovarielle Reserve, prämature Menopause Die Eizelle nimmt eine Sonderstellung ein, da sie nicht an dem Differenzierungsprozess somatischer Zellen teilnimmt und sich ihre Totipotenz erhält. Diese ist Voraussetzung für die Embryonalentwicklung, die durch Teilung einer Eizelle – gleich ob durch Parthenogenese oder nach Befruchtung – eingeleitet wird. Aufgrund dessen ist eine Selbstvermehrung von Eizellen nicht möglich, weswegen es zu dem Phänomen eines Eizellpools, einer Eizellreserve kommt, die sich mit Beginn der Pubarche sukzessive abbaut. Pro Zyklus werden etwa 2000 Eizellen "investiert", der eigentliche Reifungsvorgang dauert – ähnlich wie bei der Spermiogenese – etwa 3 Monate. Mit nachlassender ovarieller Reserve bzw. u./o. höherem kalendarischen Alter nehmen genetische Auffälligkeiten zu (Aneuploidien), v. a. durch Chromosomenfehlverteilungen im Rahmen der Reifeteilungen, die erst mit dem Eisprung ausgelöst werden. Diese Gesichtspunkte sind bei Diagnostik und Therapie der Ovarialinsuffizienz besonders bei bestehendem Kinderwunsch zu berücksichtigen. Da bis zum jetzigen Zeitpunkt eine Repopulation des Ovars, z. B. durch Stammzellen nicht etabliert ist, gibt es für die Behandlung der Patientin mit Ovarialinsuffizienz und Kinderwunsch bislang keinen " Königsweg", wenngleich durch verschiedene Maßnahmen und geduldige Führung der Patientin Schwangerschaften erzielbar sind. Allerdings besteht bei diesen Schwangerschaften ein erhöhtes genetisches Basisrisiko. |