BIOTRONIK Home Monitoring®
Implantat-Nachsorge ohne direkten Arzt-Patientenkontakt
Wir erleben gerade Zeiten, in denen erstmals die Minimierung des persönlichen Kontakts eine Schlüsselstrategie gegen die Verbreitung einer weltweiten Viruserkrankung darstellt. Dies gilt auch für die rund 80.000 Arzt-Patientenkontakte, die jährlich in Österreich im Rahmen einer Herzschrittmacher- oder ICD-Kontrolle stattfinden. Eine leitliniengerechte Therapie sieht vor, dass alle Implantat-Träger zumindest einmal im Jahr eine Klinik aufsuchen, um ihr Implantat überprüfen zu lassen. Diese Funktionskontrolle ist über Home Monitoring ohne Arzt-Patientenkontakt möglich und führt erwiesenermaßen zu keiner Einschränkung in der Patientensicherheit [1, 2].
In den vergangenen 10 Jahren sind alleine in Österreich mehr als 40.000 Home Monitoring-fähige Geräte implantiert worden. Im gleichen Zeitraum wurden mehr als 6.000 Patientengeräte (CardioMessenger) ausgegeben und die Home Monitoring-Funktion aktiviert. Das entspricht einer telemedizinischen Anwendungsrate von 15 %.
„Eine höhere Anwendungsrate würde die österreichischen Herzschrittmacher Ambulanzen grundsätzlich stark entlasten,“ so OA Dr. Michael Nürnberg vom Wilhelminenspital der Stadt Wien. „In der derzeitigen besonderen Situation ermöglicht Home Monitoring auch der Nachsorgepflicht für Implantat-Patienten weiterhin nachzukommen und Patienten mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf besser zu schützen. Aktuell profitiert jedoch nur ein kleiner Teil der Implantat-Patienten von der Möglichkeit einer telemedizinischen Fernnachsorge. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir seit April dieses Jahres endlich auch in Wien die Möglichkeit haben, Home Monitoring in der Nachsorge von allen Implantaten, auch von Herzschrittmachern, einzusetzen.“
Basierend auf den Ergebnissen zahlreicher klinischer Studien gilt der Nutzen der generellen Anwendung von Home Monitoring als sehr gut nachgewiesen. Es hat sich gezeigt, dass der proaktive Einsatz von BIOTRONIK Home Monitoring® die Mortalität und die Progredienz der Herzinsuffizienz signifikant reduziert [3]. Home Monitoring kann auch dazu beitragen, die Notwendigkeit von Krankenhausaufenthalten bei Patienten aufgrund inadäquater Schocks, atrialer Arrhythmien und der damit verbundenen Schlaganfälle zu reduzieren [4, 5]. Es wurde auch nachgewiesen, dass Home Monitoring dazu beiträgt, die Arbeitsbelastung in kardiologischen Ambulanzen um 40 % zu senken [1, 2].
Die Studiendaten belegen eine generelle Effizienzsteigerung unabhängig von den jetzt zusätzlich sichtbar werdenden Vorteilen einer telemedizinischen Betreuung von Patienten in Krisensituationen.
Voraussetzungen zum funktionalen Ersatz einer Präsenznachsorge durch eine Home Monitoring-gestützte Nachsorge [6]
Die Überwachung per Home Monitoring ersetzt nicht eine aus anderen medizinischen Gründen erforderliche, regelmäßige persönliche Vorstellung beim Arzt.
- Der Patient wurde darüber informiert, dass er trotz der Überwachung mit Home Monitoring einen Arzt kontaktieren muss, wenn sich Symptome verstärken oder neu auftreten.
- Implantat-Nachrichten werden regelmäßig gesendet.
- Der Arzt entscheidet, ob die von Home Monitoring gelieferten Daten im Hinblick auf den klinischen Zustand des Patienten und den technischen Zustand des Implantat-Systems ausreichend sind. Falls nicht, muss eine Präsenznachsorge durchgeführt werden.
Literatur:
1. Varma N, et al. Efficacy and safety of automatic remote monitoring for implantable cardioverter-defibrillator follow-up: the Lumos-T Safely Reduces Routine Office Device Follow-up (TRUST) trial. Circulation 2010; 122: 325–32.
2. Garcia-Fernandez FJ, et al. Safety and efficiency of a common and simplified protocol for pacemaker and defibrillator surveillance based on remote monitoring only: a long-term randomized trial (RM-ALONE). Eur Heart J 2019; 23: 1837–46.
3. Hindricks G, et al. Implant-based multiparameter telemonitoring of patients with heart failure (IN-TIME): a randomised controlled trial. Lancet 2014; 384: 583–90.
4. Guedon-Moreau C, et al. Decreased delivery of inappropriate shocks achieved by remote monitoring of ICD: a substudy of the ECOST trial. J Cardiovasc Electrophysiol 2014; 25: 763–70.
5. Mabo P, et al. A randomized trial of long-term remote monitoring of pacemaker recipients (the COMPAS trial). Eur Heart J 2012; 33: 1105–11.
6. Gebrauchsanweisung BIOTRONIK Home Monitoring® Implantate
Weitere Informationen:BIOTRONIK Vertriebs-GmbH
Dipl.-Ing. Georg Schönig
Marketing Manager CRM
EURO PLAZA
A-1120 Wien, Am Euro Platz 2
E-Mail: georg.schoenig@biotronik.at
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