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Medizinprodukte - Labortechnik: Wie kann die Tiefe Hirnstimulation Parkinson-Patienten helfen?

Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2022; 23 (2): 82-84

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Abb. 1: UPDRS-III-Score Abb. 2: Produkt: DBS-Family<br>Vetrieb: Boston Scientific



Keywords: Boston ScientificNeurologieNeurologie-MT

Wie kann die Tiefe Hirnstimulation Parkinson-­Patienten helfen?

Morbus Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Krankheiten. Weltweit sind mehr als sechs Millionen Patienten von ihr betroffen. Die neurodegenerative Erkrankung geht einher mit einer fortschreitenden Schädigung der sogenannten Substantia nigra – der Hirnregion, in welcher der Neurotransmitter Dopamin hergestellt wird. Steifheit, Verlangsamung und Tremor sind als typische Symptome die Folge. Entsprechend beinhalten typische Therapien für Parkinson Medikamente wie L-Dopa, um das Gleichgewicht im Dopaminhaushalt wiederherzustellen.

Personalisierte Behandlung mit Medizintechnik

Daneben bieten minimalinvasive medizintechnische Lösungen wie die Tiefe Hirnstimulation (THS, bzw. DBS – Deep Brain Stimulation) die Möglichkeit, über eine isolierte Elektrode präzise dosierte elektrische Stimulation an der richtigen Stelle im Gehirn die Symptome bei Parkinson-Patienten erkennbar zu mildern. Die Elektrode ist mit einem implantierten Generator (ähnlich wie bei einem Herzschrittmacher) verbunden, der in der Regel im Brustbereich unter der Haut platziert wird. Dieser wird so programmiert, dass leichte elektrische Impulse verabreicht werden, was dazu beitragen kann, die Signale im Gehirn zu regulieren, um die Symptome zu senken.

Ein solches System ist Vercise Genus DBS von Boston Scientific. In Europa ist das System zur unilateralen oder bilateralen Stimulation des Nucleus subthalamicus oder des Globus pallidus internus zur Behandlung von Parkinson bei Patienten angezeigt, die auf Levodopa ansprechen und bei denen die Erkrankung mit Medikamenten nicht ausreichend kontrolliert werden kann. Ebenso ist es indiziert für die Behandlung von refraktärer primärer und sekundärer Dystonie bei Patienten, die mindestens 7 Jahre alt sind.

Die thalamische Stimulation unter Verwendung des Vercise Genus DBS ist indiziert für die Unterdrückung eines Tremors, der mit Medikamenten nicht ausreichend kontrolliert werden kann, bei Patienten mit diagnostiziertem essentiellem Tremor oder Parkinson. Alle Ausführungen des Vercise Genus sind Ganzkörper-MRT-tauglich*) und verfügen über Bluetooth-­Funktionalität. Der Arzt entscheidet mit Blick auf die individuelle Gesundheit und das Krankheitsstadium, ob ein Patient ein geeigneter THS-Kandidat ist. Weitere Informationen zur Eignung von Patienten sowie klinischen Daten sind hier aufgeführt.

Anpassung an Krankheitsverlauf

Der Verlauf einer Parkinsonerkrankung ist nicht statisch, sondern kann sich bei jedem Patienten mit dem Fortschreiten der Erkrankung ändern. Hinzu kommen die individuellen Unterschiede der Gesundheit und des Gehirns von Patient zu Patient. Behandlungsmethoden müssen daher in der Lage sein, auf diese Unterschiede einzugehen. Entsprechend kann das Vercise Genus-System ebenfalls durch entsprechende ­Programmierung fortlaufend angepasst werden, um Symp­tome und ungewünschte Nebenwirkungen zu lindern. Auf der Basis der exklusiven Zusammenarbeit mit Brainlab kann die neue Anwendersoftware die Programmierung mit integrierter Visualisierung der Basalganglien anhand von Patientenaufnahmen optimieren.

Auch wenn die THS die Erkrankung nicht heilt, kann sie doch das Alltags­leben und die Lebensqualität der Patienten verbessern. Das zeigen auch mehrere Studien, die eine Reduktion der Werte beim Unified Parkinson’s Disease Rating Scale (UPDRS) sowie des PDQ-39-Fragebogens zur Parkinson-Krankheit untersuchten [1–8]. THS ist eine etablierte, sichere und wirksame Behandlung, die den Alltag und die Lebensqualität dieser Patienten verbessert.

Disclaimer: Ergebnisse unterschiedlicher Studien sind nicht direkt vergleichbar. Informationen werden ausschließlich zu Lehrzwecken zur Verfügung gestellt.

Hinweis: Geräte werden ausschließlich von oder im Auftrag von Ärzten vertrieben. Indikationen, Gegenindikation, Warnungen sowie Instruktionen befinden sich in der duktkennzeichnung mit jedem Gerät oder auf www.IFU-BSCI.com. Abgebildete Produkte werden ausschließlich zu Informationszwecken gezeigt und sind in manchen Ländern nicht zugelassen oder im Verkauf. Dieses Material ist nicht für Frankreich bestimmt. 2022 Copyright © Boston Scientific oder Konzerngesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

Literatur:

1. Deuschl G, Schade-Brittinger C et al. A randomized trial of deep-brain stimulation for Parkinson’s disease. N Engl J Med 2006; 355: 896–908.

2. Tir M. Exhaustive, one-year follow-up of subthalamic nucleus deep brain stimulation in a large, single-center cohort of Par­kinson’s patients. Neurosurgery 2007; 61: 297–305.

3. Fraix V, Houeto JL, Lagrange C et al. Clinical and economic results of bilateral subthalamic nucleus stimulation in Parkinson’s disease. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2006; 77: 443–9.

4. Lafaucheur JP, Gurruchaga JM, Pollin B et al. Outcome of bilateral subthalamic nucleus stimulation in the treatment of Par­kinson’s disease: correlation with intra-operative multi-unit recordings but not with the type of anaesthesia. Eur Neurol 2008; 60: 186–99.

5. Follett KA, Weaver FM, Stern M et al. Pallidal versus subthalamic deep-brain stimulation for Parkinson’s disease. N Engl J Med 2010; 362: 2077–91.

6. Rodriguez-Oroz MC. Bilateral deep brain stimulation in Par­kinson’s disease: a multicentre study with 4 years follow-up. Brain 2005; 128: 2240–9.

7. Gervais-Bernard H, Xie-Brustolin J, Mertens P et al. Bilateral subthalamic nucleus stimulation in advanced Parkinson’s disease: Five year follow-up. J Neurol 2009; 256: 225–33.

8. Moro E, Lozano A, Pollak P et al. Long-term results of a multicenter study on subthalamic and pallidal stimulation in Par­kin­son’s disease. Movement Disorders 2010; 25: 578–86.

Weitere Information:

Rainer Puster

Boston Scientific Medizintechnik GmbH

D-40880 Ratingen,
Daniel-Goldbach-Straße 17–27

E-mail: Rainer.Puster@bsci.com


 
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