Gesellschaftsmitteilungen Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2022; 19 (3): 140-162 Volltext (PDF) Volltext (HTML) Gesellschaftsmitteilungen – BRZFortbildung „Reproduktionsmedizin“ für MFA – Unsere Bitte um Ihre MitarbeitProf. Dr. Stefan Dieterle, Dortmund, hatte für den BRZ bereits vor einiger Zeit die Leitung der Entwicklung eines Musterfortbildungscurriculums „Reproduktionsmedizin“ für MFA übernommen. Dafür gebührt ihm unser großer Dank! Der Vorstand der Bundesärztekammer hat dem Entwurf des Musterfortbildungscurriculums einstimmig zugestimmt und empfiehlt es den Landesärztekammern und Berufsverbänden zur einheitlichen Anwendung. Das Curriculum findet sich zum Herunterladen über das JRE und bei www.repromed.de, den Internetseiten des BRZ. Die Akademie für medizinische Fortbildung der ÄKWL und der KVWL wird die Umsetzung des Curriculums übernehmen und hat Prof. Dr. Dieterle zum wissenschaftlichen Leiter ernannt. Gemeinsam mit der Akademie, Prof. Dr. Frank Nawroth, Hamburg, und Dr. Caroline Niehoff, Münster, hat Prof. Dieterle ein Blended-Learning-Konzept mit eLearning, virtueller sowie physischer Präsenz entwickelt. Die 80 Unterrichtseinheiten werden auf vier Tage verteilt. Ein Tag davon ist in (regionaler) physischer Präsenz in beteiligten Zentren vorgesehen. Damit wird diese Fortbildung für MFA im ganzen Bundesgebiet möglich sein. Für die Produktion der eLearning-Module steht die Akademie mit ihrer Erfahrung und ihren technischen Möglichkeiten zur Verfügung. Gemeinsam mit Prof. Dieterle möchte der BRZ Autoren zur Mitarbeit einladen. Ein Autor ist für ein Modul hauptverantwortlich. Er kann zusätzliche Co-Autoren einbinden. Der Aufwand ist überschaubar. Es gibt eine (kleine) Aufwandsentschädigung. Die Module sollen im 1. Quartal 2023 fertiggestellt sein.
Gemeinsam mit den Autoren sind wir fest davon überzeugt, dass diese Fortbildung allen Zentren sehr weiterhelfen wird. Über die Mitarbeit aus den Reihen der BRZ-Mitglieder würden wir uns sehr freuen. Diese Fortbildungsmöglichkeit war längst überfällig. Helfen Sie daher mit, sich und den anderen Zentren und den MFA zu helfen. Fragen zur Mitarbeit beantwortet gern Prof. Dr. Stefan Dieterle, Dortmund E-Mail: Dieterle@kinderwunschzentrum.org Korrespondenzadresse: Monika Uszkoreit E-Mail: uszkoreit@repromed.de Aufbereitung von transvaginalen UltraschallsondenIm aktuellen Heft „Frauenarzt“ erfolgte eine Diskussion zu der oben genannten Problematik, die wir hier gekürzt wiedergeben [1]. Am 4. November 2021 wurde im Epidemiologischen Bulletin Nr. 44/2021 des Robert Koch-Instituts (RKI) eine Information über die Desinfektion von semikritischen Medizinprodukten mittels Wischdesinfektion veröffentlicht. Diese Information hat zu unterschiedlichen Reaktionen und Aussagen einiger Aufsichtsbehörden und in einzelnen Publikationen geführt. Vor diesem Hintergrund wurde in derselben Ausgabe des „Frauenarzt“ eine Stellungnahme aus rechtlicher Sicht von Dr. Christian Jäkel, Rechtsanwalt, Arzt und Fachanwalt für Medizinrecht, publiziert [2]. Dr. Jäkel führt aus, dass die Stellungnahme im RKI-Bulletin nicht rechtsverbindlich ist, obwohl einzelne der insgesamt 16 Aufsichtsbehörden sich dieser Information ungeprüft anschließen und die Aufbereitung der transvaginalen Ultraschallsonden u. a. mittels Wischdesinfektion nicht mehr anerkennen und alternative Verfahren fordern. Gemäß § 8 Abs. 2 MPBetreibV löst aber nur die gemeinsame Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert Koch-Institut (KRINKO) und des Bundesinstituts für Arzneimittel- und Medizinprodukte (BfArM) die gesetzliche Vermutungswirkung aus, dass die ordnungsgemäße Aufbereitung gemäß Medizinprodukte-Betreiberverordnung erfolgt ist. Zu beachten ist auch, dass die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), der DGSV (Deutsche Gesellschaft für Sterilgutversorgung) und des AKI (Arbeitskreis Instrumentenaufbereitung) in Kooperation mit dem VAH (Verbund für angewandte Hygiene) aus dem Jahr 2013 zu „Validierung der manuellen Reinigung und manuellen chemischen Desinfektion von Medizinprodukten“ nach wie vor gilt. In allen bisherigen Empfehlungen von Fachgesellschaften (KBV Kompetenzzentrum Hygiene, DEGUM, DGKH), die sich mit der Aufbereitung von Ultraschallsonden beschäftigen, wird die Wischdesinfektion nach Standardanweisungen bis heute als gängige und wirksame Methode beschrieben. Auch in der Guideline der European Society of Radiology Ultrasound Working Group gilt dieses Verfahren in Verbindung mit medizinischen Kondomen als gelebter Standard. Solange es keine aktualisierten Vorgaben auf gesetzlicher Basis im Rahmen von § 8 Abs. 2 Medizinbetreiberverordnung und eine aktualisierte Leitlinie unter Berücksichtigung der Besonderheiten eines Ultraschallgeräts als Medizinprodukt in Deutschland gibt, sollte die Vorgehensweise einzelner Aufsichtsbehörden, die die Wischdesinfektion nicht mehr anerkennen wollen, ernsthaft hinterfragt werden. Ebenso müssen einzelne Aussagen von Geräteherstellern und Vertrieb von Desinfektionsverfahren ggf. mit Zurückhaltung betrachtet werden. FazitDie Ausführungen im RKI-Bulletin 44/2021 sind medizin-wissenschaftlich wie juristisch umstritten. Aus unserer Sicht ist die Wischdesinfektion weiterhin anwendbar, natürlich mit entsprechend hinterlegten Verfahrensanweisungen in der einzelnen Praxis. Eine Vorlage für eine Standardarbeitsanweisung vom Kompetenzzentrum Hygiene und Medizinprodukte der KVen und der KBV finden Sie z. B. unter: https://www.hygiene-medizinprodukte.de/fileadmin/user_upload/dokumente/Mustervorlage_Hygieneplan/AA_-_Reinigung_und_Desinfektion_transvaginaler_Ultraschallsonden__f%C3%BCr_Homepage_mit_Logo.pdf Literatur: Doubek K. Aufbereitung von transvaginalen Ultraschallsonden. Frauenarzt 2022; 63: 370–1. Jäkel C. Validierung der abschließenden Desinfektion von semikritischen Medizinprodukten mittels Wischdesinfektion. Frauenarzt 2022; 63: 372–5 Korrespondenzadresse: PD Dr. Ulrich A. Knuth (Vorsitzender des BRZ) E-Mail: uaknuth@gmail.com Abrechnung der Sachkosten bei fertilitätserhaltenden MaßnahmenNach wie vor ist die Abrechnung dieser Maßnahmen mit der KBV nicht final geklärt. Der BRZ-Vorstand hat die Nichtberücksichtigung der Sachkosten ausführlich diskutiert. Die nachstehende Vorgehensweise könnte sinnvoll sein und ist bereits mit der KV-Baden-Württemberg abgeklärt, allerdings mit dem Hinweis dieser KV, dass sich die Lage wieder ändern mag. Dank an Dr. Ott, der vorschlägt, bei den entsprechenden Gebührenordnungspositionen die Möglichkeit zu nutzen, unter sog. „erweiterte Positionen“ die Kosten anzugeben. Zumindest die KV-Ba-Wü hat dem Vorgehen zugestimmt und festgestellt, dass die Sach- und Materialkosten nicht in den Positionen enthalten sind. Die Barmer Ersatzkasse hat sich für den KV-Bezirk Berlin wie folgt geäußert: „Die Abrechnung der Sachkosten, die im Zusammenhang mit der Kryokonservierung für gesetzlich Versicherte entstehen, sind in Berlin mit der KV nicht geregelt. Aus diesem Grund sind die Kosten mit der jeweiligen Krankenkasse abzurechnen. Nicht zulässig ist es, dass diese Kosten den Versicherten in Rechnung gestellt werden. Wir bitten Sie, lhren Abrechnungsprozess entsprechend anzupassen und die Abrechnungen für die Sachkosten an folgende Anschrift …“ (zu erfragen über E-Mail: Uszkoreit@repromed.de). Dank an Dr. Tandler-Schneider für den Hinweis, wobei zu beachten ist, dass auch hierbei die tatsächliche Umsetzung abzuwarten bleibt. Die Liste der Sach- und Materialkosten, die der KV-Ba-Wue vorgelegt wurden (Dank an Dr. Andreas Ott): Einmalkosten pro VitrifikationsvorgangMatcher 50,00 € Metallhalter/Goblet 2,54 € Flüssigstickstoff 21,42 € Hygienepauschale 5,50 € Gesamt (incl. 19 % Mwst.) 79,46 € Sachkosten pro Straw (für max. 4 Eizellen)Medien 68,31 € 1 Straw 23,60 € 1 Denupet 4,17 € 2 Schalen 3,10 € Pipettenspitzen 3,69 € Gesamt (incl. 19 % Mwst.) 102,87 € Anzahl Eizellen voraussichtliche Kosten1–4 182,33 € 5–8 285,20 € 9–12 388,07 € 13–16 490,94 € 17–20 593,81 € 21–24 696,68 € 25–28 799,55 € 29–32 902,42 € 33–36 1005,29 € 37–40 1108,16 € Sachkosten für Kryokonservierung von SpermienGradient 8,69 € Spermwash 4,17 € Kryo-Medium 13,69 € HS-Set 53,55 € Pipettenspitzen 3,69 € Handlingpipetten 2,50 € Spendebecher 0,83 € Röhrchen 0,72 € Flüssigstickstoff 10 l 21,42 € Hygienepauschale 5,50 € Matcher 50,00 € Gesamt (incl. 19 % Mwst.) 164,76 € Korrespondenzadresse: Monika Uszkoreit E-Mail: uszkoreit@repromed.de 10 Jahre Kinderwunsch-Informationsportal des BMFSFJIm Rahmen des Ausbaus der finanziellen Förderung (Bund/Länder Förderung unerfüllter Kinderwunsch) hat das zuständige Referat im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) schon vor 10 Jahren begonnen, das Internet für die Information zur Problematik „unerfüllter Kinderwunsch“ zu nutzen. Dieses Kinderwunsch-Informationsportal des BMFSFJ ist für sehr viele Patientenfragen rund um das Thema „unerfüllter Kinderwunsch“ eine ganz wesentliche Informationsquelle geworden, angefangen von den Informationen zum Stand der finanziellen Förderung bis hin zur generellen Aufklärung der medizinischen Methoden, Schnittmengen mit anderen medizinischen Bereichen, Beratersuche und vieles mehr. Die persönliche, psychosoziale Beratung ist einer der Schwerpunkte des Internetauftritts. Unter Nutzung der neuesten digitalen Möglichkeiten werden seit einiger Zeit in der neuen Serie „Kinderwunschzeit – der Podcast des Bundesfamilienministeriums“ Themen angesprochen, die die Kinderwunschpaare ganz besonders bewegen, die aber auch zum Nachdenken und Reflektieren anregen. Es ist sicherlich lohnend, auf den eigenen Internetseiten, aber auch in den Patienteninformationsmaterialien auf diese Informationsquelle hinzuweisen. https://www.informationsportal-kinderwunsch.de/ Zehn wirklich erfolgreiche Jahre der Information zum Thema unerfüllter Kinderwunsch. Wir sind dankbar. Korrespondenzadresse: Monika Uszkoreit E-Mail: uszkoreit@repromed.de TermineReproFacts 2022 15. Juli 2022 in Frankfurt, wie immer im Hotel Steigenberger Airport Anmeldung unter https://www.reprofacts.de Treffen der deutschen IVF-Gruppen 4. und 5. November 2022 in Berlin BRZ-Herbsttreffen 2022 5. November 2022, nachmittags, nach Abschluss des IVF-Gruppentreffens am selben Ort, dem Hotel Abion Spreebogen. Der BRZ wird für die Mitglieder, die nach dem BRZ-Herbsttreffen nicht mehr reisen wollen oder können, OMV des BRZ 2023 5. bis 7. Mai 2023, Hotel Abion Spreebogen, Berlin Gesellschaftsmitteilungen – DGGEFEmbryotransfer revisitedWissen wir schon alles über einen erfolgreichen Embryotransfer (ET) oder ist die Bedeutung des ET in den Hintergrund getreten? Die letzte publizierte Guideline ist von 2016 und wurde 2017 von der American Society für Reproductive Medicine (ASRM) herausgegeben [1]. Fest steht seit Langem, dass ein erfolgreicher Embryotransfer sehr von der klinischen Erfahrung abhängt [2]. Gegenwärtig gibt es aber bzgl. der optimalen Embryotransfertechniken und -bedingungen noch keinen breiten klinischen Konsens [3]. Eine aktuelle Meta-Analyse mit dem Titel „Interventions to optimize embryo transfer in women undergoing assisted conception: a comprehensive systematic review and meta-analyses“ in Human Reproduction Update wurde vor Kurzem vorab online publiziert und hat 38 Interventionen in Verbindung mit dem Embryotransfer analysiert [4]. Dazu wurden Daten von insgesamt 59.530 Frauen aus 188 Studien bei einer mittleren Fallzahl von 200 Frauen pro Studie ausgewertet. Es wurden nur Interventionen berücksichtigt, die innerhalb von 24 Stunden um den Transfer vorgenommen wurden. Letztlich konnten 3 Abläufe identifiziert werden, die die Erfolgschancen signifikant beeinflussen:
Weitere 3 Interventionen scheinen ebenfalls die klinische Schwangerschaftsrate zu erhöhen, müssen aber laut Autoren zunächst noch in größeren, randomisierten, kontrollierten Studien von hoher Qualität bestätigt werden. Dazu gehören die Verwendung des Oxytocin-Antagonisten Atosiban, des „granulocyte colony-stimulating factor“ (G-CSF) und die intrauterine Instillation von humanem Choriongonadotropin (hCG). Das Einhalten von Bettruhe war die einzige Intervention, die sich sogar negativ auf die klinische Schwangerschaftsrate auswirkte. Eindeutig signifikante InterventionenSowohl für einen möglichen Nutzen eines ultraschallgeführten Embryotransfers als auch für die Verwendung weicher Transferkatheter liegen Studien von guter Qualität vor. Für den ultraschallgesteuerten ET wurden 2 randomisiert-kontrollierte Studien (RCT) mit signifikantem Vorteil für den Ultraschall (RR 1,265; 95-%- CI: 1,151–1,391, I2 = 8,53 %) ausgewertet. Interessanterweise fand sich kein Unterschied zwischen transabdominalem und transvaginalem Ultraschall. Eine einzige Studie verglich 2D- und 3D-Ultraschall und fand keinen Unterschied (474 Patientinnen) [5]. Auch der Füllungszustand der Blase erbrachte keinen Unterschied (3 RCTs, 1069 Patientinnen). In einer großen Zahl von 27 RCTs wurde die Art des verwendeten Embryotransferkatheters untersucht. Die Verwendung weicher Katheter führt zu einer signifikanten Steigerung der klinischen Schwangerschaftsrate (RR 1,122; 95-%-CI: 1,028–1,224, I2 = 57,66 %). Doppellumige Katheter im Vergleich zu einlumigen führten ebenso zu einer niedrigen Schwangerschaftsrate wie gerade Katheter im Vergleich zu gebogenen. Zum Einsatz von Hyaluronsäure im Embryotransfermedium liegen 9 Studien hoher Qualität mit Vergleich zu Standardmedium oder Placebo vor. Die klinische Schwangerschaftsrate ist signifikant erhöht (RR 1,457; 95-%- CI: 1,197–1,261, I2 = 46,48 %) und dies fast unabhängig von einer eher hohen oder niedrigen Konzentration im Medium [4]. Pharmakologische InterventionenIn der Meta-Analyse wurde auch der Einsatz von Pharmaka um den ET-Zeitpunkt herum untersucht. 2 RCTs untersuchten die Gabe von Antibiotika und fanden keinen Vorteil im Vergleich zu Placebo. In 7 RCTs wurde Atosiban in unterschiedlichen Dosierungen gegeben. Hier fand sich im Vergleich zu Placebo eine signifikante Steigerung der klinischen Schwangerschaftsrate (RR 1,493; 95-%-CI: 1,184–1,882, I2 = 68,27 %), die Qualität der Studien wurde aber als „low“ bewertet. Studien zur intrauterinen Instillation von hCG (17 Studien, RR 1,232; 95-%-CI: 1,099–1,382, I2 = 57,76 %) und zur Gabe von G-CSF (4 Studien, RR 1,774; 95-%-CI: 1,252–2,512, I2 = 0) zeigen zwar auch einen signifikanten Vorteil, die Studien wurden aber seitens ihrer Qualität ebenfalls nur als „low“ eingestuft. Die gepoolten Daten von 7 RCTs zu nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAID) um den Zeitpunkt des Embryotransfers zeigten keinen signifikanten Effekt (RR 1,294, 95-%-CI; 0,973–1,721, I2 = 63,92 %). Für den weit verbreiteten Gebrauch von Steroiden gibt es ebenfalls keinerlei Begründung bzw. Nutzen, eine einzige alte Studie von 2006 konnte identifiziert werden [6]. Weitere „add-ons“Die Entfernung des zervikalen Mucus vor dem Transfer bringt keinen Vorteil (5 Studien, RR 1,029; 95-%-CI: 0,753–1,405, I2 = 5,89 %). Auch die Instillation von seminalem Plasma (2 Studien, RR 1,138; 95-%-CI: 0,912–1,420, I2 = 0 %) und die Akupunktur zum Zeitpunkt des ET (18 Studien, RR 1,121; 95-%-CI: 0,988–1,273, I2 = 75,14 %) sind ohne Effekt [4]. BewertungDie Interpretation der Studien ist durchaus schwierig, da darin unterschiedliche Voraussetzungen für die ETs vorlagen bzw. nicht berücksichtigt wurden, wie z. B. Zahl der transferierten Embryonen, BMI der Frauen oder Frisch- vs. Kryotransfer. Auch die große Zeitspanne, aus der die Studien stammen, könnte durch Fortschritte in der Reproduktionsmedizin die Ergebnisse beeinflussen. Insgesamt haben die Autoren auf die klinische Schwangerschaftsrate als primären Endpunkt fokussiert. Dies ist auch sinnvoll, wird der weitere Verlauf bis zur Bewertung der Lebendgeburtenrate doch durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die mit dem ET nicht in einem direkten Zusammenhang stehen, wie Mehrlingsschwangerschaften oder Schwangerschaftspathologien. Die Bewertungen der „add ons“ haben keine eingeschlossen, die erst im Laufe der Lutealphase zum Einsatz kommen oder, wie das endometriale Scratching, in einem Vorzyklus. Zusammenfassend ist diese Meta-Analyse von großer Bedeutung für den klinischen Alltag und wird den Routineablauf während des ET beeinflussen. So stellt sich u. a. die Frage, ob grundsätzlich Embryotransfermedien mit Hyaluronsäure verwendet werden sollten, das ist nicht zuletzt auch ein Kostenfaktor. Literatur: 1. Penzias A, Bendikson K, Butts S, Coutifaris C, Falcone T, et al. ASRM standard embryo transfer protocol template: a committee opinion. Fertil Steril 2017; 107: 897–900. 2. Yao Z, Vansteelandt S, Elst J, van der Coetsier T, Dhont M, de Sutter P. The efficacy of the embryo transfer catheter in IVF and ICSI is operator-dependent: a randomized clinical trial. Hum Reprod 2009; 24: 880–7. 3. Nancarrow L, Tempest N, Drakeley AJ, Homburg R, Russell R, Hapangama DK. National survey highlights the urgent need for standardisation of embryo transfer techniques in the UK. J Clin Med 2021; 10: 2839. 4. Tyler B, Walford H, Tamblyn J, Keay SD, Mavrelos D, Yasmin E, Al Wattar BH. Interventions to optimize embryo transfer in women undergoing assisted conception: a comprehensive systematic review and meta-analyses. Hum Reprod Update 2022; 28: 480–500. 5. Saravelos SH, Kong CW, Chung JP, Mak JS, Chung CH, et al. A prospective randomized controlled trial of 3D versus 2D ultrasound-guided embryotransfer in women undergoing ART treatment. Hum Reprod 2016; 31: 2255–60. 6. Duvan CI, Ozmen B, Satiroglu H, Atabekoglu CS, Berker B. Does addition of low-dose aspirin and/or steroid as a standard treatment in nonselected intracytoplasmic sperm injection cycles improve in vitro fertilization success? J Assist Reprod Genet 2006; 23: 15–21. Korrespondenzadresse: Prof. Dr. med. Thomas Strowitzki Abt. für Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen, Frauenklinik Universitätsklinikum Heidelberg D-69121 Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 440 E-Mail: Thomas.Strowitzki@med.uni-heidelberg.de Geschäftsstelle DGGEF e.V. Anne Becker, c/o SoftconsuLt D-35041 Marburg, Weißdornweg 17 E-Mail: info@dggef.de Gesellschaftsmitteilungen – DGRM e. V.DGRM-Journal ClubProf. Dr. med. Katharina HanckeOnkologische Sicherheit der hormonellen Stimulation zum Fertilitätserhalt bei Frauen mit Brustkrebs – eine Metaanalyse. ZusammenfassungBrustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei der Frau und in ca. 10 % der Neuerkrankungen sind Frauen unter 45 Jahren betroffen, also Frauen, die möglicherweise ihren Kinderwunsch noch nicht erfüllt haben. Um diesen Kinderwunsch nach einer gonadotoxischen Therapie noch erfüllen zu können, stehen seit einigen Jahren verschieden Methoden des Fertilitätserhalts zur Verfügung (FertiPROTEKT Netzwerk e.V. www.fertiprotekt.com). Eine Möglichkeit ist die kontrollierte hormonelle Stimulation mit nachfolgender Follikelpunktion/Eizellentnahme und Kryokonservierung dieser Eizellen. Für diese Stimulation werden klassischerweise Gonadotropine und GnRH-Antagonisten und -Agonisten verwendet, die einerseits eine Überstimulation mit dem Ziel des Follikelwachstums erreichen, aber auch eine überphysiologische Erhöhung der Serum-Östradiollevel bewirken. Daher stellt sich immer wieder die Frage, ob diese hormonelle Stimulation nachteilige Auswirkungen auf die zugrunde liegende Krebserkrankung hat – insbesondere beim Brustkrebs, und ganz besonders beim Hormonrezeptor-positiven Brustkrebs. Die Arbeitsgruppe von Arecco et al. haben dementsprechend eine Meta-Analyse durchgeführt, um das Rezidivrisiko für Brustkrebs bei Frauen zu ermitteln, die vor einer gonadotoxischen Therapie eine kontrollierte hormonelle Stimulation mit Kryokonservierung von Eizellen durchführen ließen. Methoden: 15 Studien konnten eingeschlossen werden, von denen 11 das Outcome bei Frauen mit einer Stimulation/Eizellentnahme vor Beginn der Chemotherapie und 4 Studien das Outcome bei Frauen mit Stimulation/Eizellentnahme nach einer Chemotherapie untersuchten. 14 Studien verwendeten zusätzlich zu der klassischen Stimulation einen Aromataseinhibitor oder Tamoxifen. Das Follow-up war bis zu 10 Jahren. Ergebnisse: Von 1167 Frauen mit Brustkrebs, die eine Stimulation/Eizellentnahme durchführen ließen, erlitten 100 ein Rezidiv (8,6 %) und von 1523 Frauen mit Brustkrebs, die keine Stimulation/Eizellentnahme durchführen ließen, erlitten 246 ein Rezidiv (16,2 %). Das Relative Risiko (RR) für ein Brustkrebsrezidiv war für Frauen mit Stimulation/Eizellentnahme reduziert (RR 0,58, 95-%-CI: 0,46–0,73). Bei diesen Ergebnissen wurde der Hormonrezeptor-Status nicht unterschieden. Zwei Studien mit einer Subgruppenanalyse für Frauen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs zeigten ebenfalls kein erhöhtes Rezidivrisiko (HR 0,36, 95-%-CI: 0,2–0,65). Diskussion/SchlussfolgerungSicherlich müssen auch Meta-Analysen kritisch hinterfragt werden und so hat auch diese Meta-Analyse einige Limitationen – es wurden retrospektive Kohorten-Studien eingeschlossen, unterschiedliche histologische Subtypen der Brustkrebserkrankungen, unterschiedliche Follow-up-Zeiten, unterschiedliche Stimulationsprotokolle und nicht sichere Unterscheidung, ob Hormonrezeptor-positiv oder -negativ. Nichtsdestotrotz bestärkt diese Meta-Analyse die Meinung, dass allen Frauen mit Brustkrebs und unerfülltem Kinderwunsch die Möglichkeit des Fertiltätserhalts angeboten werden sollte. Korrespondenzadresse: Prof. Dr. med. Katharina Hancke Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin Universitätsfrauenklinik Ulm D-89075 Ulm, Prittwitzstraße 43 DGRM-School 18. Mai 2022, Genetik in der Reproduktionsmedizin „Genomische Selektion in der Rinderzucht: Fluch oder Segen?“Prof. Dr. Christine WrenzyckiMittlerweile sind die Genome vieler Tierarten sequenziert. Das Genom einer weiblichen Hereford-Kuh wurde erstmals bereits im Jahr 2004 veröffentlicht. Die Kenntnis der genetischen Information stellt die Grundlage für viele Anwendungsbereiche in der Tierzucht dar. Zu nennen sind hier die genomische Selektion, die Identifizierung kausaler Genvarianten, der Nachweis der Abstammung, Studien zur genetischen Diversität sowie die Erstellung genetisch modifizierter Tiere. Bedingt durch die schnelle technische (Weiter-)Entwicklung der SNP-Chips, die zur Genotypisierung eingesetzt werden, hat es weltweit eine enorme Zunahme der Anzahl getesteter Milchkühe gegeben. Die genomische Selektion und darauf basierend der genomische Zuchtwert wurden bereits 2010 in Deutschland für die Rasse Holstein Friesian eingeführt. Die Herausforderung hinsichtlich der Sicherheit der Vorhersage des Zuchtwerts basiert auf der Menge an DNA, die für die Typisierung zur Verfügung steht. So wird neben DNA, die aus Gewebe (z. B. aus Ohrstanzen) gewonnen wird, auch DNA aus embryonalen Bioptaten verwendet. Kausale Genvarianten können in einer an der Universität Sydney existierenden Datenbank eingesehen werden. Dort sind die Gensequenzen der Erbkrankheiten bei Tieren gespeichert (http://omia.angis.org.au/home/). So konnten z. B. Beatriz Fernandez-Fuertez und Kollegen zeigen, dass die Spermien eines Bullen, der eine Nonsense-Mutation im Transmembranprotein 95 trägt, nicht in der Lage sind, Eizellen zu befruchten. Die genetische Information kann weiterhin dazu genutzt werden, den Verwandtschaftsgrad von Individuen und auch den zwischen verschiedenen Rassen zu untersuchen. Letzteres liefert auch Hinweise auf den zeitlichen Verlauf der Domestikation des Rindes. Und last but not least kann die Kenntnis der genetischen Information bestimmter positiver oder auch negativer Merkmale dazu genutzt werden, transgene Tiere zu erstellen. Dies ist durch den Einsatz der Crispr-Cas-Technologie wesentlich vereinfacht worden. Zusammenfassend kann also festgestellt werden, dass die Kenntnis der genomischen Information eher als Segen denn als Fluch einzustufen ist. Korrespondenzadresse: Prof. Dr. Christine Wrenzycki Professur für molekulare Reproduktionsmedizin Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere Justus-Liebig-Universität Gießen D-35392 Gießen, Frankfurter Straße 106 E-Mail: Christine.Wrenzycki@vetmed.uni-giessen.de Netzwerktreffen Reproduktion am 29. und 30. September 2022 in OldenburgDas jährliche Netzwerktreffen Reproduktion wird am 29. und 30. September 2022 in Oldenburg stattfinden. Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung der DGRM-Arbeitsgemeinschaften Implantation-Plazentation und Reproduktion bei Mensch und Tier mit dem Arbeitskreis Reproduktionsimmunologie in der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Ziel der Veranstaltung ist eine bessere Vernetzung untereinander und dadurch eine Stärkung der reproduktionsmedizinischen Forschung (im allerweitesten Sinn) im deutschsprachigen Raum. Dazu werden alle interessierten Arbeitsgruppen Raum bekommen, ihre laufenden und geplanten Projekte vorzustellen. Als Themenbereiche sind bisher geplant: Endometrium; Präimplantation; Plazentation; Plazentaphysiologie und Pathophysiologie; Reproduktionsimmunologie; fetale Entwicklung und outcome/programming; neue Modelle und Methoden. Je nach Eingang der Beiträge können sich diese Punkte noch ändern. Die Veranstaltung geht von Donnerstagmittag bis Freitagmittag. Veranstaltungsort ist das Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3, D-26121 Oldenburg. Das PFL ist zentral gelegen und zu Fuß vom Bahnhof zu erreichen. Die Teilnahme ist kostenlos, Anreise und Übernachtung sind selbst zu bezahlen. Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin und der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität Oldenburg organisiert. Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung vor dem 1. August an Frau Christina Sobirey (E-Mail: christina.sobirey@uni-oldenburg.de), mit Namen, Arbeitsgruppe und gegebenenfalls dem Titel des Vortrags. Wir freuen uns auf Euch/Sie im Herbst 2022! Prof. Torsten Plösch, PhD Univ.-Prof. Dr. Axel Heep Univ.-Prof. Dr. Eduard Malik Netzwerktreffen Reproduktion und Placenta in OldenburgDonnerstag, 29. September 2022 12:30 Willkommenssnack 13:30 Begrüßung durch den Dekan der medizinischen Fakultät und die Veranstalter 13:45 Vorstellung der OL Arbeitsgruppen und der Groninger Nachbarn 14:45 Themenbereich Endometrium 15:45 Pause 16:15 Themenbereich Präimplantation Themenbereich Plazentation 18:15 Ende der Vorträge 19:00 Walking dinner Freitag, 30. September 2022 9:00 Themenbereich Plazentaphysiologie und Pathophysiologie Themenbereich Reproduktionsimmunologie 11:00 Pause 11:30 Themenbereich fetale Entwicklung und outcome, programming Themenbereich neue Modelle und Methoden 13:30 Abschiedsimbiss oder Lunchbag Weitere Informationen – auch gerne zu einer DGRM-Mitgliedschaft – erhalten Sie von: DGRM e.V., Geschäftsstelle Weißdornweg 17, D-35041 Marburg/Lahn Tel +49 (0) 64 20 93 444 E-Mail: geschaeftsstelle@repromedizin.de Gesellschaftsmitteilungen – Deutsches IVF-Register e.V. (D·I·R)®Zentrumsindividuelle Auswertungen aus dem Deutschen IVF-RegisterNachdem das Extranet des D·I·R-Datenmanagements, das Downloads für die zentrumsindividuellen D·I·R-Daten enthielt, abgeschaltet werden musste, ist nun die neue Generation geschaffen worden. Nun nicht mehr selbst abholend, sondern per E-Mail-Versand: Ende Mai 2022 erhielten alle D·I·R-Mitglieder und Empfänger zwei Auswertungsbereiche, jeweils mit ihren zentrumsindividuellen Daten:
Für die Auswertungen und den Versand wurde dabei das neue Auswertungsprogramm Qlik und das ergänzende Qlik-Tool NPrinting verwendet. Alle Auswertungen werden dabei im Qlik vorbereitet und gebaut, danach in NPrinting übertragen. Im NPrinting sind alle Empfänger und Zentren ebenso wie die Vorlagen für die Auswertungen hinterlegt: Startet man den NPrinting-Versand, generiert das Tool jede vorbereitete Zentrumsauswertung und versendet sie anschließend per Mail an die entsprechenden Empfänger. Eines der wesentlichen neuen Merkmale beider Auswertungsbereiche: Jede Auswertung zeigt auf einer Seite und damit auf einen Blick stets vier Jahre! Zweck und Nutzen der zentrumsindividuellen D·I·R-AuswertungenIm Prinzip gehen Zweck und Nutzen auf den Ursprung des Deutschen IVF-Registers zurück: miteinander und voneinander zu lernen, um national wie zentrumsindividuell Erkenntnisse zu teilen und die Qualität der Reproduktionsmedizin stetig zu verbessern. Dazu dient vor allem das Zentrumsprofil: Die wichtigsten Ergebnisse sind hier nicht nur für das jeweilige Zentrum ausgewiesen, sondern es setzt jede Auswertung in den nationalen Kontext und Vergleich. Geht man dieses Profil und seine Auswertungen für die einzelnen Behandlungsschritte durch, kann man sehr schnell und einfach ermitteln, wo das Zentrum und sein Team überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt (Lob!) und wo es unterdurchschnittliche Ergebnisse gibt, deren interne Analyse Verbesserungspotentiale aufdecken können. Das D·I·R versteht sich dabei in erster Linie als „Lieferant“ dieser Daten im jeweilig nationalen Vergleich. Nichtsdestotrotz hoffen wir und wünschen wir uns natürlich, dass diese Auswertungen in den Zentren entsprechend analysiert und genutzt werden. Nachfolgend finden sich einige weitere Informationen und Einblicke, wobei hier ein Testzentrum mit nicht realistischen zentrumsindividuellen Werten als Beispiel zugrunde liegt. Der neue zentrumsindividuelle KPI-Report aus dem Deutschen IVF-RegisterGenutzt werden hierfür die mehr als 300 KPIs (Key Performance Indices), die im Laufe der letzten eineinhalb Jahre sukzessive im Auswertungsprogramm eingerichtet wurden. Sie werden für den individuellen Zentrumssupport, für Sonderauswertungen und für das D·I·R-Jahrbuch genutzt und können Informationen und Auswertungen mitunter sehr schnell und einfach generieren. Der zentrumsindividuelle KPI-Report enthält auf insgesamt 17 Seiten verschiedene Abschnitte in Graphik- und Tabellenformen: zum einen für den schnellen Überblick eine Auswahl der wichtigsten KPIs (Abb. 1, Abb. 2). Zum anderen nahezu vollumfassend alles, was das D·I·R zu Summe Frischzyklen, IVF, ICSI, IVF/ICSI, Kryo und für das Zentrum gesamt enthält (Abb. 3). Das neue individuelle Zentrumsprofil aus dem Deutschen IVF-RegisterDieses neue Zentrumsprofil enthält auf 46 Seiten Auswertungen für das Zentrum im nationalen Vergleich – also mit dem oben beschriebenen „Salz in der Suppe“ und den Möglichkeiten, Verbesserungspotentiale aufzudecken. Das Zentrumsprofil enthält die Bereiche Übergreifend, Frischzyklen, Kryozyklen, Transfers, Klinische Schwangerschaften, Schwangerschaftsausgänge sowie Geburten und Kinder. Auch hier werden in jeder Auswertung vier Jahre auf einen Blick gezeigt. Jede Auswertung besteht zudem aus schnell erfassbaren Graphiken und einer Tabelle mit allen jeweiligen Detailwerten. Wir haben dabei auch neue KPIs ergänzt, bspw. den Anteil der Frischzyklen mit Transfer und Kryokonservierung in % der Transfers oder Auswertungen nach SET und DET, die durchschnittlich transferierten Embryonen oder die klinische Schwangerschaftsrate bei der idealen Patientin. Das Wesentliche aber ist: Jede Auswertung enthält den oder die Zentrumswerte und zudem den nationalen Durchschnitt, die nationalen Maximal- und Minimalwerte sowie die Perzentilen p = 0,1, 0,25, 0,5, 0,75 und 0,9. Mit diesen und/oder mit der Angabe der jeweiligen Position des Zentrums im nationalen Ranking lassen sich leicht überdurchschnittliches für ein Lob an das Team und unterdurchschnittliches als Verbesserungspotentiale ausmachen (Abb. 4). Ebenfalls neu ist eine erste Auswertung „im Kontext“Diese Auswertung geht von den klinischen Schwangerschaftsraten aus, zeigt dann aber Zusammenhänge und Folgen inkl. der jeweiligen Position des Zentrums im nationalen Ranking für die durchschnittlich transferierten Embryonen, die Anteile der SET- und DET-Transfers, die Geburtenrate zu Transfers und die Mehrlingsrate. Soll heißen: 6 relevante Daten und Ergebnisse auf einer Seite für 4 Jahre (Abb. 5). AusblickDer KPI-Report und das Zentrumsprofil werden einmal im Quartal versendet. Wir werden aber die Technologie dazu nutzen können, auch einmalige Sonderauswertungen und -themen zentrumsspezifisch aufzubereiten und zu versenden. Zunächst wird aber Priorität haben, die bekannte D·I·R-Kurzstatistik ebenfalls zentrumsindividuell auf diesem Weg zu generieren und zu versenden. Daten des Deutschen IVF-Registers 2019 für ESHRE/EIMDas Europäische IVF-Register EIM (European IVF Monitoring) wird im Rahmen der ESHRE 2022 in Mailand die Daten des Registers für das Jahr 2019 vorstellen. Unser Kuratoriumsmitglied Herr Prof. Dr. med. Markus S. Kupka, Hamburg, und unser Vorstandsmitglied Herr Dr. med. Andreas Tandler-Schneider, Berlin, vertreten Deutschland im EIM. Wie in jedem Jahr hat das Deutsche IVF-Register die Auswertungsanfragen des EIM für Deutschland und das Jahr 2019 entsprechend beantwortet. Korrespondenzadresse: Markus Kimmel Deutsches IVF-Register e.V. (D·I·R)® Leitung Geschäftsstelle und Datenmanagement |