Schmalbrock LJ et al. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Lebenszeitprävalenz des unerfüllten Kinderwunsches bei Männern mittleren Alters und deren urologisch/andrologische Abklärung – Ergebnisse aus der BMH-Studie // Lifetime prevalence of the unfulfilled desire to have children in middle-aged men Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2024; 21 (6): 270-276 Volltext (PDF) Volltext (HTML) Summary Abbildungen
Keywords: andrologische Abklärung, Lebenszeitprävalenz, Männergesundheit, unerfüllter Kinderwunsch, urologische Abklärung Die Lebenszeitprävalenz des unerfüllten Kinderwunsches bei Männern mittleren Alters und deren urologisch/andrologische Abklärung – Ergebnisse aus der BMH-StudieL. J. Schmalbrock1, H. Leukers1, F.-M. Köhn2, V. H. Meissner, C. Peter, S. Schiele, H. Schulwitz, J. E. Gschwend1, K. Herkommer1 Eingelangt am 26.03.2024, angenommen nach Revision am 09.10.2024 (verantwortlicher Rubrik-Herausgeber: S. Kliesch, Münster) Aus der 1Klinik und Poliklinik für Urologie, Klinikum rechts der Isar, School of Medicine and Health, Technische Universität München, München; 2Andrologicum München Korrespondenzadresse: Dr. med. Lilly Johanna Schmalbrock, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Urologie, D-81675 München, Ismaninger Straße 22; E-Mail: lilly.schmalbrock@tum.de Einleitung: Die Punktprävalenz des unerfüllten Kinderwunsches beträgt in Deutschland etwa 10–15 %. Die Bundesärztekammer empfiehlt die urologisch/andrologische Beratung für Männer mit unerfülltem Kinderwunsch. Ziel dieser Querschnittsanalyse war es, in einem repräsentativen bevölkerungsbasierten Kollektiv von 50-jährigen Männern die Lebenszeitprävalenz des unerfüllten Kinderwunsches und dessen Realisierung, sowie die Inanspruchnahme urologischer/andrologischer Abklärung zu erheben. Methode: Die n = 5855 Daten wurden im Rahmen der „Bavarian Men‘s Health- (BMH-) Studie“ durch Fragebögen und Anamnesegespräche erhoben. Das Vorliegen eines unerfüllten Kinderwunsches wurde während eines persönlichen Arztgesprächs definiert. Die Gruppen (Männer mit/ohne unerfüllten Kinderwunsch; Männer mit/ohne erfolgreiche Realisierung) wurden hinsichtlich soziodemographischer, klinischer und Lebensstilfaktoren, sowie diagnostischer Maßnahmen im Rahmen der Infertilitätsuntersuchung und der Nutzung reproduktionsmedizinischer Interventionen mittels Chi-Quadrat-/Wilcoxon-Mann-Whitney-Test verglichen. Ergebnisse: Etwa einer von fünf Männern (19,8 %) gab einen aktuellen bzw. zurückliegenden unerfüllten Kinderwunsch an. Das Alter zu Beginn des unerfüllten Kinderwunsches lag bei 35,9 ± 6,2 Jahren. Männer mit unerfülltem Kinderwunsch waren häufiger Ex-Raucher und seltener aktive Raucher im Vergleich zu Männern ohne unerfüllten Kinderwunsch und berichteten häufiger von Varikozelen (therapiert oder aktuell vorliegend) oder Maldescensus testis in ihrer Kindheit (alle p < 0,001). Es wurden keine Unterschiede hinsichtlich Alkoholkonsums, körperlicher Aktivität, systemischer Erkrankungen, Hodentumoren oder Geschlechtskrankheiten zwischen beiden Gruppen festgestellt. 65,4 % der Männer realisierten den unerfüllten Kinderwunsch; diese Männer waren jünger und nutzten reproduktionsmedizinische Interventionen häufiger (alle p < 0,001). Im Rahmen der initialen Untersuchung des unerfüllten Kinderwunsches wurde bei den meisten Männern (83,7 %) ein Spermiogramm durchgeführt; eine umfassende urologisch/andrologische Evaluation wurde jedoch nur bei einem Drittel (35,7 %) der Männer durchgeführt. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen eine hohe Lebenszeitprävalenz des unerfüllten Kinderwunsches bei 50-jährigen Männern (19,8 %), zum Teil verbunden mit urologischen/andrologischen Ursachen. Nur 35,7 % der Männer mit unerfülltem Kinderwunsch unterzogen sich einer umfassenden urologisch/andrologischen Evaluation im Rahmen der Infertilitätsuntersuchung. Das kann dazu führen, dass urologische Probleme nicht ausreichend identifiziert werden. Die urologisch/andrologische Anbindung von Männern mit unerfülltem Kinderwunsch ist eine entscheidende Möglichkeit, um neben reproduktionsmedizinischen Anliegen weitere Aspekte der Männergesundheit berücksichtigen zu können. Schlüsselwörter: unerfüllter Kinderwunsch, urologische/andrologische Abklärung, Lebenszeitprävalenz, Männergesundheit Abstract: Lifetime prevalence of the unfulfilled desire to have children in middle-aged men and their urological/andrological clarification – results from the BMH study. Introduction: The point prevalence of unfulfilled desire for children in Germany is approximately 10–15%. The German Medical Association recommends urological/andrological consultation for men with unfulfilled desire for children. The aim of this cross-sectional analysis was to assess the lifetime prevalence of unfulfilled desire for children, its realization, and the utilization of urological/andrological evaluation in a representative population-based cohort of 50-year-old men. Method: Data were collected as part of the „Bavarian Men‘s Health- (BMH-) Study“ via questionnaires and medical interviews, with n=5,855 included in these analyses. The presence of unfulfilled desire for children was defined during a personal medical interview. Groups (men with/without unfulfilled desire for children; men with/without successful realization) were compared regarding sociodemographic, clinical, and lifestyle factors, as well as diagnostic measures and the use of reproductive medical interventions using Chi-square and Wilcoxon-Mann-Whitney test. Results: Approximately one in five men (19.8%) reported current or past unfulfilled desire for children, with an onset age of 35.9 ± 6.2 years. Men with unfulfilled desire for children were more likely to be ex-smokers and less likely to be current smokers compared to men without unfulfilled desire for children. They also reported varicoceles (treated or currently present) or undescended testis in childhood more frequently (all p < 0.001). No differences were found regarding alcohol consumption, physical activity, systemic diseases, testicular tumors, or genital diseases. 65.4% of men realized the unfulfilled desire for children, being younger and utilizing reproductive medical interventions more frequently (all p < 0.001). Most men (83.7%) underwent a semen analysis during the initial evaluation, while comprehensive urological/andrological evaluation was performed in only one-third (35.7%) of men. Conclusion: The results demonstrate a high lifetime prevalence of unfulfilled desire for children among 50-year-old men (19.8%), potentially linked to urological/andrological causes. Only 35.7% of men with unfulfilled desire for children underwent comprehensive urological/andrological evaluation as part of infertility assessment, possibly leading to inadequate identification of urological problems. The urological/andrological involvement of men with unfulfilled desire for children is crucial for addressing broader aspects of men‘s health alongside reproductive medical issues. J Reproduktionsmed Endokrinol 2024; 21 (6): 270–6. Key words: unfulfilled desire to have children, urological/andrological assessment, lifetime prevalence, men‘s health EinleitungGemäß Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt ein Paar als infertil, wenn trotz bestehendem Kinderwunsch nach einem Jahr regelmäßigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft eintritt [1]. Weltweit betrifft Infertilität etwa 8–12 % der Paare, und jedes fünfte bis siebte Paar in Europa gibt zumindest vorübergehend einen unerfüllten Kinderwunsch an. Laut Bundesministerium für Familie lag im Jahr 2022 die Prävalenz ungewollter Kinderlosigkeit bei 10–15 %, wobei Paare mit bereits bestehender Elternschaft und dem Wunsch nach weiteren Kindern nicht mit eingerechnet sind [2]. Folglich ist anzunehmen, dass die tatsächliche Häufigkeit eines unerfüllten Kinderwunsches bei Paaren in Deutschland höher liegt. Etwa die Hälfte der Fälle ungewollter Kinderlosigkeit ist auf männliche Infertilität zurückzuführen, wobei in 20–30 % dieser Fälle die männliche Infertilität als alleinige Ursache vorliegt und in etwa 20 % gleichzeitig Einschränkungen der weiblichen Fertilität bestehen [3–5]. Diese Fertilitätseinschränkungen bei Männern und Frauen können sich gegenseitig beeinflussen und verstärken [5, 6]. Die Ätiologie der männlichen Infertilität ist häufig multifaktoriell, in vielen Fällen lässt sich keine eindeutige Ursache feststellen. Diskutierte Ursachen und Risikofaktoren umfassen urologisch/andrologische (Vor-)Erkrankungen wie Varikozele, Hypogonadismus, sexuell übertragbare Infektionen oder Maldeszensus testis [5, 7–9]. Zudem wurden Systemerkrankungen wie Diabetes mellitus, Hypertonie sowie Lebensstilfaktoren wie Rauchen oder Adipositas als negative Einflussfaktoren auf die Fertilität identifiziert [9–12]. Gleichzeitig existieren zunehmend Daten, dass männliche Infertilität mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Mortalität und der Entwicklung bestimmter Krebsarten assoziiert ist [13–16]. Assistierte Reproduktionsmaßnahmen (ART) werden als Therapie bei Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch eingesetzt [17]. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2019 etwa 21.500 Kinder nach assistierter Reproduktion geboren, was etwa einem Kind pro Schulklasse entspricht [17]. Gemäß den Richtlinien der Bundesärztekammer ist vorgesehen, dass in der medizinischen Betreuung von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch Ärzte mit der Zusatzqualifikation Andrologie sowie Fachärzte mit speziellen Kenntnissen im Bereich der Reproduktionsmedizin, beispielsweise Fachärzte für Urologie, beteiligt sein sollten [18–20]. Trotz dieser Richtlinien zeigt die Fachliteratur eine deutliche Diskrepanz hinsichtlich der Betreuung beider Partner bei unerfülltem Kinderwunsch [21, 22]. Männer werden bei der Ursachenabklärung weniger berücksichtigt und suchen im Vergleich zu Frauen seltener eigenständig ärztliche Hilfe auf [22–24]. Ziel dieser Querschnittsanalyse war es, in einem repräsentativen, bevölkerungsbasierten Kollektiv von 50-jährigen Männern die Prävalenz des unerfüllten Kinderwunsches über die bisherige Lebensspanne zu ermitteln. Darüber hinaus wurden potenzielle Einflussfaktoren auf die Fertilität untersucht. Hierfür erfolgte ein Vergleich zwischen Männern mit und ohne unerfülltem Kinderwunsch in Bezug auf soziodemographische, urologische (Vor-)Erkrankungen und Systemerkrankungen. In einer Untergruppe wurde eine Analyse zur Inanspruchnahme von urologischer/andrologischer Beratung durchgeführt. Der Einfluss diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen auf die Realisierung des unerfüllten Kinderwunsches wurde mittels univariater Analyse dargestellt. MethodeDie vorliegende Querschnittsanalyse basiert auf Daten der BMH- (Bavarian Men‘s-Health-) Studie, die zwischen April 2021 und Oktober 2023 zum unerfüllten Kinderwunsch bei Männern erhoben wurden [25]. Die BMH-Studie ist eine laufende bevölkerungsbasierte Studie zu verschiedenen Aspekten der Männergesundheit; eine detaillierte Beschreibung der Studie findet sich bei Herkommer et al. [25]. Zusammengefasst werden in der BMH-Studie durch Fragebögen und Anamnesegespräche Daten von 50-jährigen Männern zu Soziodemographie, Lebensstil, körperlicher und mentaler Gesundheit sowie Sexualität erfasst. Das Bildungsniveau wird dabei in die Kategorien niedrig (ohne Abschluss, Hauptschule), mittel (Realschule) und hoch (Fachhochschule, Abitur, Hochschulabschluss) unterteilt. Im ärztlichen Gespräch werden ein aktueller oder zurückliegender unerfüllter Kinderwunsch, aktuelle oder zurückliegende urologisch/andrologische Vorerkrankungen (Varikozele, Maldescensus testis, Hodentumor, sexuell übertragbare Infektionen usw.) und Komorbiditäten (Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Dyslipidämie usw.) erfragt. Dabei wurden die Männer über die WHO-Definition des unerfüllten Kinderwunsches aufgeklärt. Männer mit unerfülltem Kinderwunsch wurden im ärztlichen Gespräch nach einem Spermiogramm, der Anwendung assistierter Reproduktionsmethoden und der Realisierung des Kinderwunsches befragt. Ab Oktober 2022 wurden Männer mit unerfülltem Kinderwunsch zusätzlich nach einer körperlichen Untersuchung durch einen Urologen/Andrologen im Rahmen der Ursachenabklärung befragt. Die statistische Auswertung erfolgte mittels SAS (Version 9.4, SAS Institute Inc., Cary, NC, USA). Die Untergruppen (unerfüllter Kinderwunsch/kein unerfüllter Kinderwunsch und realisierter/nicht realisierter Kinderwunsch) wurden bezüglich der genannten Parameter mittels Chi-Quadrat- bzw. Wilcoxon-Mann-Whitney-Test verglichen. Ein p-Wert ? 0,05 galt als statistisch signifikant. ErgebnisseIn die Querschnittsanalyse konnten n = 5885 Männer eingeschlossen werden. Das durchschnittliche Alter im Gesamtkollektiv lag bei 50,6 Jahren. Etwa einer von fünf Männern (19,8 %) gab einen aktuell bestehenden bzw. zurückliegenden unerfüllten Kinderwunsch an (Abb. 1). Zum Zeitpunkt des Kinderwunsches waren die Männer im Durchschnitt 36 Jahre alt und die durchschnittliche Dauer des Kinderwunsches lag bei 3,5 Jahren. Zum Befragungszeitpunkt gaben 86,6 % der Männer im Gesamtkollektiv an, in einer Partnerschaft zu leben. Knapp ein Drittel (30,5 %) hatte keine Kinder. Etwa jeder dritte Mann (29,4 %) im Gesamtkollektiv war zum Befragungszeitpunkt Ex-Raucher. Der durchschnittliche Body-mass-Index lag bei 26,9 kg/m²; mehr als 85 % gaben an, mindestens 2-mal pro Woche 30 Minuten körperlich aktiv zu sein. Bei ca. jedem fünften Mann (18,3 %) bestand nach anamnestischen Angaben ein arterieller Hypertonus. Deutlich seltener wurden Diabetes mellitus (2,9 %), Dyslipidämie (5,8 %) oder Depression (3,9 %) angegeben. Bezüglich urologischer (Vor-)Erkrankungen im Gesamtkollektiv berichteten 5,6 % der Männer über eine Varikozele, 15,5 % über sexuell übertragbare Infektionen und 5,6 % über einen Maldescensus testis (5,6 %). Vergleicht man Männer mit und ohne unerfüllten Kinderwunsch, so gaben Männer mit unerfülltem Kinderwunsch etwas häufiger an, Ex-Raucher zu sein und seltener aktive Raucher (32 % vs. 28,6 %/10,7 % vs. 14 %; p = 0,0038). In den Partnerschaften von Männern, die einen unerfüllten Kinderwunsch angaben, traten häufiger Mehrlingsschwangerschaften (Zwillinge 5,1 %; Drillinge 0,09 %) auf als in Beziehungen von Männern ohne vorab bestandenen unerfüllten Kinderwunsch (Zwillinge 1,1 %; Drillinge 0 %; beide p < 0,001) (Tab. 1). Insgesamt 28,6 % der Männer mit unerfülltem Kinderwunsch nutzen reproduktionsmedizinische Maßnahmen. Bezüglich urologischer (Vor-)Erkrankungen gaben Männer mit unerfülltem Kinderwunsch sowohl häufiger einen Maldescensus testis (sowohl mit bzw. ohne Orchidopexie) (9 % vs. 4,7 %) als auch das Vorliegen einer Varikozele (6,7 % vs. 3,5 %) verglichen mit Männern ohne unerfüllten Kinderwunsch an (beide p < 0,001). Männer mit unerfülltem (aktuellem oder zurückliegenden) Kinderwunsch gaben zum Befragungszeitung doppelt so häufig eine Behandlung der Varikozele (4,5 % vs. 2,2 %) bzw. keine Behandlung der Varikozele (2,2 % vs. 1,2 %) an, im Vergleich zu Männern ohne unerfülltem Kinderwunsch (p < 0,001). Keine Unterschiede zwischen den Gruppen fanden sich bezüglich sexuell übertragbarer Infektionen oder Hodentumoren (Abb. 2). 65,4 % der Männer konnten den zuvor bestandenen unerfüllten Kinderwunsch realisieren (Abb. 1; Tab. 2). Männer ohne erfolgreiche Realisierung waren zu Beginn des Kinderwunsches älter im Vergleich zu Männern, die den Kinderwunsch realisieren konnten (37,9 vs. 35 Jahre; p < 0,001) (Tab. 2). Männer mit erfolgreicher Realisierung des unerfüllten Kinderwunsches waren zum Befragungszeitpunkt häufiger in einer festen Partnerschaft lebend, im Vergleich zu Männern ohne erfolgreiche Realisierung (96,7 % vs. 92,4 %; p = 0,0014). Keine Unterschiede zwischen erfolgreicher oder ausbleibender Realisierung des unerfüllten Kinderwunsches fanden sich bezüglich des Taillenumfangs, Lebensstilfaktoren, urologischer (Vor-)Erkrankungen oder Systemerkrankungen (Tab. 2). Bei einem Großteil (83,7 %) der Männer mit unerfülltem Kinderwunsch erfolgte im Rahmen der Ursachenabklärung mindestens ein Spermiogramm; bei 35,7 % der Männer wurde vom Urologen/Andrologen eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Männer, die den unerfüllten Kinderwunsch realisieren konnten, gaben häufiger die Inanspruchnahme assistierter Reproduktionsmaßnahmen im Vergleich zu Männern ohne erfolgreiche Realisierung an (p < 0,001). Bezüglich der Durchführung diagnostischer Maßnahmen wie Spermiogramm oder körperlicher Untersuchung zeigten sich keine Unterschiede zwischen Männern mit bzw. ohne erfolgreiche Realisierung (Abb. 3). DiskussionDie Prävalenz der ungewollten Kinderlosigkeit lag 2022 in Deutschland bei 10–15 % [2]. In der vorliegenden Studie gab einer von fünf Männern (19,8 %) an, im Laufe seines Lebens bis zum ca. 50. Lebensjahr zumindest einmal von unerfülltem Kinderwunsch betroffen gewesen zu sein (n = 1148). Die fast doppelt so hohe Rate lässt sich anhand zweier Faktoren erklären: 1.) Der Begriff der „ungewollten Kinderlosigkeit“ schließt Männer mit bestehender Vaterschaft und einem (bislang) unerfüllten Wunsch nach weiteren Kindern aus. 2.) Die im Rahmen der Studie gestellte Frage beinhaltet die gesamte Lebensspanne bis zum 50. Lebensjahr und bezieht sich nicht rein auf den aktuellen Ist-Zustand. Insgesamt konnten fast 2/3 der Männer (65,4 %) den unerfüllten Kinderwunsch realisieren. Männer, die zum Zeitpunkt des unerfüllten Kinderwunsches jünger waren, konnten den Kinderwunsch häufiger im Vergleich zu älteren Männern erfüllen (p < 0,001). Männer, die einen zuvor bestandenen Kinderwunsch realisieren konnten, waren zum Befragungszeitraum rund 15 Jahre später häufiger in einer festen Partnerschaft lebend, verglichen zu den Männern ohne erfolgreiche Realisierung. Diese Ergebnisse können als indirekter Indikator interpretiert werden, dass ein unerfüllter Kinderwunsch, dessen therapeutische Maßnahmen sowie die ausbleibende Realisierung als starke Stressoren auf betroffene Paare wirken und daher auch zu Beendigungen von Partnerschaften führen können [26]. Bei Männern mit unerfülltem Kinderwunsch traten in den Partnerschaften deutlich mehr Mehrlingsschwangerschaften auf als im Vergleich zu Männern ohne unerfüllten Kinderwunsch (Zwillinge 5,1 % vs. 1,1 %; p < 0,001). Dieses Ergebnis lässt sich insbesondere durch die vermehrte Inanspruchnahme von ART im Rahmen des unerfüllten Kinderwunsches bzw. dessen erfolgreicher Realisierung erklären (Tab. 1, 2). Der Jahresbericht des deutschen In-vitro-Fertilisation-Registers (D·I·R) 2020 prognostiziert eine weitere Abnahme der Mehrlingsgeburtenrate im Rahmen der ART in den kommenden Jahren, bedingt durch Maßnahmen wie dem „Single Embryo Transfer“, um Risiken der ART weiter zu minimieren [17]. Jeder achte Mann (16,1 %), der zuletzt über einen (nicht realisierten) unerfüllten Kinderwunsch berichtete, gab an, zuvor mindestens ein leibliches Kind gezeugt zu haben. In diesen Fällen lag somit eine sekundäre Infertilität vor. Ursachen, die zu Infertilität führen können, umfassen urologisch/andrologische Vorerkrankungen, Systemerkrankungen und Lebensstilfaktoren. Urologisch/andrologische (Vor-)Erkrankungen können auf verschiedenen Ebenen die Fertilität des Mannes einschränken. Das Vorhandensein einer Varikozele ist mit einer Prävalenz zwischen 15 % und 40 % die häufigste Diagnose bei Männern mit Fertilitätsstörungen [4, 8, 9]. In vorliegender Studie gaben 6,7 % der Männer mit unerfülltem Kinderwunsch und 3,5 % der Männer ohne unerfüllten Kinderwunsch das Vorhandensein einer Varikozele (therapiert oder aktuell vorliegend) an (p < 0,001). Es ist anzunehmen, dass die tatsächlichen Prävalenzen in beiden Gruppen höher liegen. So wurden nur 35,7 % der Männer mit unerfülltem Kinderwunsch im Rahmen der Infertilitätsabklärung körperlich untersucht. Es ist wahrscheinlich, dass Männer ohne unerfüllten Kinderwunsch noch seltener andrologisch/urologisch untersucht wurden. Die geringen Raten an körperlichen Untersuchungen, insbesondere bei etwa 2/3 der Männer mit unerfülltem Kinderwunsch, könnten dazu geführt haben, dass zusätzlich vorhandene Varikozelen, insbesondere solche mit geringem Schweregrad (Grad 0–1), nicht diagnostiziert wurden (Abb. 3). Der genaue Pathomechanismus, welche Varikozelen die Fertilität beeinflussen, ist noch nicht abschließend geklärt. Bezüglich des anamnestischen Vorhandenseins einer Varikozele zeigten sich zwischen Männern mit bzw. ohne erfolgreiche Realisierung des zuvor unerfüllten Kinderwunsches keine Unterschiede. So gaben 6,8 % der Männer mit erfolgreicher Realisierung und 6,6 % der Männer ohne erfolgreiche Realisierung des Kinderwunsches eine Varikozele an. Auch bei einer genaueren Unterteilung in behandelte bzw. nicht behandelte Varikozelen zeigte sich kein Unterschied zwischen Männern, die ihren unerfüllten Kinderwunsch realisieren bzw. nicht realisieren konnten (p = 0,419) (Tab. 2). Der Maldescensus testis ist eine weitere, mit männlicher Infertilität assoziierte urologische Vorerkrankung. In der Literatur weisen 8–12 % der infertilen Männer eine Lageanomalie mindestens eines Hodens in der Vorgeschichte auf [5, 6]. Auch in unsere Studie war der Maldescensus testis mit unerfülltem Kinderwunsch assoziiert (p < 0,001). Die frühzeitige Therapie eines Maldescensus testis mittels hormoneller Therapie oder chirurgischer Orchidopexie ist zum Fertilitätserhalt sowie zur Reduktion des malignen Entartungsrisikos innerhalb der ersten sechs bis zwölf Monate indiziert [27]. Weitere untersuchte urologische (Vor-)Erkrankungen wie das Vorliegen eines Hodentumors sowie sexuell übertragbare Infektionen zeigten in unserer Studie keine Assoziationen mit einem unerfüllten Kinderwunsch. Der negative Einfluss eines ungesunden Lebensstils durch Tabak- oder Alkoholkonsum sowie Übergewicht auf die Fertilität wurde vielfach untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass sowohl Tabak- als auch Alkoholkonsum und Übergewicht die Spermienqualität maßgeblich reduzieren und folglich die Reproduktionsfähigkeit des Mannes beeinträchtigen können [28]. In der vorliegenden Studie wurde festgestellt, dass Männer mit unerfülltem Kinderwunsch zum Zeitpunkt der Befragung häufiger Ex-Raucher waren und seltener aktive Raucher im Vergleich zu Männern ohne unerfüllten Kinderwunsch (beides p < 0,001). Dies könnte darauf hindeuten, dass Männer mit unerfülltem Kinderwunsch möglicherweise einen Lebensstilwandel vollzogen haben, um ihre Fertilität zu verbessern. Es wurden jedoch keine signifikanten Unterschiede bezüglich des Auftretens von Systemerkrankungen, des Body-mass-Index (BMI), des Taillenumfangs, des Alkoholkonsums oder der körperlichen Aktivität zwischen den beiden Gruppen festgestellt. Eine mögliche Erklärung könnte darin liegen, dass sich im Laufe der Zeit die Lebensgewohnheiten und das Auftreten altersbedingter Systemerkrankungen in beiden Gruppen angeglichen haben. Darüber hinaus könnten Männer mit unerfülltem Kinderwunsch durch Anpassungen ihres Lebensstils dem Auftreten von Systemerkrankungen entgegengewirkt haben. Es ist jedoch nicht möglich, retrospektiv eine genaue Aussage über den körperlichen Status, den Lebensstil und das Vorliegen von Systemerkrankungen zum Zeitpunkt des bestehenden unerfüllten Kinderwunsches zu treffen. Der Großteil der Männer mit unerfülltem Kinderwusch (83,7 %) gab an, dass im Rahmen der Ursachenabklärung mindestens ein Spermiogramm durchgeführt wurde. Interessanterweise war das Vorhandensein von Auffälligkeiten im Spermiogramm nicht mit der Realisierung des unerfüllten Kinderwunsches assoziiert. Hierbei ist aber zu beachten, dass die Ergebnisse der Spermiogramme nicht vorgelegt wurden, sondern nur anamnestische Angaben verwertet werden konnten. Seit Oktober 2022 wurde zudem bei Männern mit unerfülltem Kinderwunsch erfasst, ob eine körperliche Untersuchung von einem Urologen/Andrologen im Rahmen der Ursachenabklärung durchgeführt wurde. Nur etwa 1/3 (35,7 %) der Männer gab an, von einem Urologen/Andrologen körperlich untersucht worden zu sein. Die Raten an Hodensonographien und Hormonanalysen zur initialen Ursachenabklärung des unerfüllten Kinderwunsches wurden in der vorliegenden Studie nicht explizit abgefragt. Es ist jedoch anzunehmen, dass diese Raten noch niedriger liegen als die der niederschwelligen Abklärung mittels körperlicher Untersuchung. Diese Ergebnisse sind konsistent mit Befunden aus anderen Studien, wie beispielsweise der DELTA-Studie. Die Milieu-Studie DELTA, die in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie entstand, befragte ungewollt kinderlose Männer und Frauen in Deutschland. Nur 20 % der Männer aller Altersgruppen bejahten die Frage: „Ich habe von einer Ärztin/einem Arzt untersuchen lassen, ob die Ursache für meine Kinderlosigkeit bei mir liegt“. [29] In einer Subgruppenanalyse zeigte sich, dass auch im Alter > 30 Jahren nur 24 % der Männer mit unerfülltem Kinderwunsch hinsichtlich ihrer eigenen Fertilität untersucht wurden [29]. Vor geplanter Kinderwunschbehandlung nahmen nur rund 1/3 der Männer eine ärztliche Beratung in Anspruch [30]. Als Limitationen der vorliegenden Studie lassen sich einige Aspekte benennen. So erfolgte etwa die Datenerhebung im retrospektiven Design durchschnittlich rund 15 Jahre nach Auftreten des unerfüllten Kinderwunsches und ohne Validierung der klinischen Angaben der Probanden zum Befragungszeitpunkt. Damit sind ggf. Fehlerquellen durch unabsichtliche Fehlangaben der befragten Männer nicht sicher ausschließbar. Bei der Größe des Studienkollektivs sind jedoch signifikante Unterschiede auch bei möglicherweise geringer Anzahl an Fehlangaben als valide zu bewerten. Darüber hinaus erfolgte die Erfragung der urologisch/andrologischen Abklärung erst ab Oktober 2022, dadurch sind diese Informationen nicht für das gesamte Studienkollektiv verfügbar. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich mit rund 20 % eine hohe Lebenszeitprävalenz an unerfülltem Kinderwunsch bei 50-Jährigen zeigte, der im Durchschnitt 15 Jahre zurücklag. Als bekannte urologische Risikofaktoren für unerfüllten Kinderwunsch zeigten sich das Vorhandensein einer Varikozele oder eines Maldescencus testis, jedoch zeigte sich keine Assoziation zwischen einer Varikozele oder einem Maldescensus testis und einer erfolgreichen Realisierung des unerfüllten Kinderwunsches. Im Rahmen der initialen Ursachenabklärung gaben nur rund 36 % eine andrologische/urologische Untersuchung an. Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass bei der Mehrheit der Männer mit unerfülltem Kinderwunsch lediglich ein Spermiogramm zur Ursachenabklärung und keine umfassende urologische/andrologische Abklärung inklusive körperlicher Untersuchung durchgeführt wurde. Das kann dazu führen, dass veränderbare Risikofaktoren nicht ausreichend identifiziert und behandelt werden und auch zugrundeliegende urologische Erkrankungen oder das Vorliegen weiterer Systemerkrankungen unentdeckt bleiben. Die urologische/andrologische Anbindung zur Abklärung des unerfüllten Kinderwunsches ist eine entscheidende Gelegenheit, Männer mit dem Gesundheitssystem in Kontakt zu bringen und neben reproduktionsmedizinischen Anliegen weitere Aspekte der Männergesundheit zu berücksichtigen. Relevanz für die Praxis:
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